Trotz aller Sparversuche regiert nach wie vor das Geld die F1-Welt, das gilt mittlerweile besonders wieder für die Fahrer. Denn die Paydriver sind wieder stark im Kommen, da viele Teams durch deren Sponsorengelder ihre Budgets absichern wollen. Das weiß auch Pedro de la Rosa, der in diesem Jahr bei Sauber ein Comeback als Einsatzfahrer gab, vor dem Rennen in Singapur aber durch Nick Heidfeld ersetzt wurde. Der Spanier ist nun auf der Suche nach einem neuen Cockpit, doch er weiß, dass er dafür Geld brauchen wird. "Ich bin mir sicher, wenn ich das Geld hätte, könnte ich hundertprozentig fahren. Es war immer so, aber ich würde sagen, das nächste Jahr ist eines der bisher schlimmsten, wenn es darum geht, wie die Teams ihre Cockpits verkaufen", meinte De la Rosa gegenüber Autosport.

Da er das Geld aber nicht beisammen hat, weiß der Spanier noch nicht, was er nächstes Jahr machen wird. Er wird mit HRT in Verbindung gebracht, redet aber mit allen Teams, die noch einen Platz anbieten könnten. "Im Moment weiß ich nicht, was für die Zukunft am besten ist. Es hängt sehr davon ab, wie das Projekt hinter jedem Team aussieht", erklärte er. Vorrang hat in jedem Fall ein Einsatzcockpit. De la Rosa fühlt sich nach den Rennen in diesem Jahr wieder frisch und stark und würde den Trend gerne fortsetzen. "Wenn man wieder Testfahrer wird, dann braucht man ein Jahr als Testfahrer, dann ein Jahr als Einsatzfahrer, ansonsten werden es zwei Testfahrer-Jahre... deswegen muss ich wieder Rennen fahren."

Ein gutes Jahr

Vorerst wird er bis Jahres-Ende bei Pirelli als Tester unter Vertrag stehen, doch dann möchte er unbedingt wieder Grands Prix bestreiten, wobei es ihm aber darum geht, auch in einem ordentlichen Team unterzukommen. Das bedeutet aber nicht, dass er gewinnen will, er will einfach nur gut arbeiten und Spaß haben können. "Ich will ein gutes Jahr haben können, denn es könnte eine meiner letzten Saisonen werden. Ich weiß, wo ich stehe und ich bin an einem Punkt meiner Karriere, an dem ich mich in nichts hinein drängen lasse", betonte De la Rosa.

Was eine mögliche Zusammenarbeit mit HRT betrifft, so wollte er erst abwarten, wie das Projekt sich weiterentwickelt. Zwar konnte man Williams als Getriebe-Ausrüster gewinnen, doch die Toyota Motorsport GmbH hat erst vor kurzem erklärt, dass man nicht weiter mit Hispania Racing arbeiten wird. Daher stellt sich die Frage, woher das Auto für kommende Saison kommen soll, weil es bereits sehr spät wäre, um eigene Planungen dafür zu beginnen. De la Rosa meinte, sollte HRT ein interessantes Projekt bieten, würde er es dort versuchen, andererseits werde er aber nicht seine Zeit damit verschwenden. "Was auch immer ich mache, ich werde immer 100 Prozent geben. Ich gehe mit viel Leidenschaft an diese Dinge heran. Egal was ich tue, ich werde es mit Leidenschaft tun. Und wenn ich zu Hispania gehe, möchte ich das auch fühlen."

Ewig Formel 1 geht nicht

Ein Platz außerhalb der Formel 1 kommt für ihn vorerst nicht infrage. Ihm war klar, sobald dort der Zug für ihn abgefahren ist, gibt es auch keinen Weg zurück mehr. Dann zöge er Le Mans oder die DTM durchaus in Betracht. "Man ist aber nicht jung genug, um immer in der Formel 1 weiterzumachen." Eine mögliche Rückkehr als Testfahrer zu McLaren wollte De la Rosa nicht ausschließen, bei einem anderen Team würde dieser Posten für ihn aber wenig Sinn machen, meinte er noch.