128 Runden, das ist für HRT an einem Trainingstag schon eine ordentliche Distanz, auch wenn die Strecke von Interlagos nicht unbedingt zu den längsten im Kalender gehört. Dementsprechend war die Stimmung im Team einigermaßen gut, auch wenn es nicht perfekt gelaufen war. "Der erste Tag hat gut für uns begonnen und ich fühlte mich im Auto gleich wohl. Wir könnten bereits am Setup für das Rennen arbeiten. Leider musste ich vor Ende der ersten Session stoppen, denn der zweite Gang war gebrochen", erzählte Christian Klien. Ein Run ging ihm dadurch verloren, doch das konnte er mit Longruns am Nachmittag wettmachen. "Ich freue mich, nach Singapur wieder im Auto zu sein und ein ganzes Wochenende zu fahren."

Bei Bruno Senna war die Aufregung natürlich groß, denn er startete in seinen ersten Heim Grand Prix. "Ich war sehr aufgeregt und glücklich, heute zuhause und auf dieser für mich neuen Strecke zu fahren", sagte er. Der Tag war für ihn gut gelaufen und auf der Suche nach Leistung lernten er und das Team einiges dazu. "In der zweiten Session fanden wir einen noch besseren [Setup-] Kompromiss. Wir werden sehen, was morgen passiert, da es so aussieht, als ob es regnen wird und ich freue mich darauf, wieder vor meinen heimischen Fans zu fahren."

Besonders zufrieden gab sich Teamchef Colin Kolles. Denn neben vielen Runden und Fahrern, die sich in ihrem Auto wohl fühlten, gab es noch etwas, das ihn aufbaute: sowohl Senna als auch Klien waren vor Timo Glock geblieben, der am Nachmittag aber mit den weichen Reifen und einem nicht passenden Setup zu kämpfen hatte. Kolles meinte dennoch: "Wir konnten die Lücke zu den anderen neuen Teams schließen und waren sogar vor einem von ihnen."