Bruno Senna war, nachdem er die Qualifying-Daten von Korea genauer analysiert hatte, ziemlich geknickt. Er wusste, dass er sich einen ziemlichen Klops geleistet hatte, der ihn am Ende ziemlich dumm aussehen ließ - mit acht Zehntel Rückstand auf den Teamkollegen, Sakon Yamamoto: "Ich habe völlig unterschätzt, wie sich die Strecke ganz zum Schluss noch entwickeln würde." Nach der ersten schnellen Runde mit dem zweiten weichen Reifensatz hatte er sich in der nächsten im ersten Sektor noch einmal verbessert, "aber dann hatte ich einen Fehler drin, weil ich starkes Untersteuern bekam, so dass die eh nicht mehr schneller gewesen wäre. Und dann hatte ich das Gefühl, dass gerade die Vorderreifen schon so schlecht waren, dass da eh nichts mehr geht, die Balance wurde schlechter..."

Also kam er an die Box - während sich Yamamoto noch einmal deutlich verbesserte, allein im ersten Sektor um über eine halbe Sekunde: "Das kam anscheinend wirklich alles dadurch, dass da nochmal so viel zusätzlicher Grip draufkam, man viel mehr Traktion beim Bremsen hatte. Das habe ich falsch eingeschätzt, vielleicht aus Mangel an Erfahrung, vielleicht war auch die Kommunikation nicht optimal - aber es war klar ein Fehler. Manchmal macht man halt welche, das ist menschlich. Das Wochenende hat gestern schon nicht gut angefangen, warum also sollte es besser weitergehen", versuchte er noch ein bisschen Selbstironie. "Shit happens..."

Für das Rennen hat er das Problem, durch den Aufhängungsbruch und die verlorene Zeit vom Freitag nie mit vollen Tanks gefahren zu sein, "außerdem wird die Strecke, wenn es heute Nacht regnet, wieder schlechter werden - sie war heute früh selbst ohne Regen erst mal um einiges schlechter als gestern." So ist es kaum einzuschätzen, wie lange die Reifen halten werden: "Wir müssen ein paar verschiedene Strategien ausarbeiten und offenhalten - je nachdem, wie sich das Auto verhält. Ohne Erfahrungswerte ist das halt schwierig zu kalkulieren."