Das war ein tolles Rennen für alle Motorsportfans.
Kai Ebel: Ich denke, es lief so wie es sich alle erhofft hatten - vielleicht nicht ganz, aber es ging in die richtige Richtung. Sebastian Vettel wollte, sollte, musste gewinnen und tat es auch. Damit hat er bewiesen, dass er starke Nerven hat. Pole Position und Sieg in Suzuka - einer Fahrerstrecke - ich glaube, das spricht für sich. Das ist für die deutschen Fans und für die WM super spannend - es ist alles offen. Hinzukommt, dass sein Teamkollege Mark Webber direkt hinter ihm war, d.h. es war für das Team schön, auch wenn es somit für Vettel enger wurde. Aber wenn man Champion werden will, dann muss man auch Rennen gewinnen. Die Möglichkeiten hat er jetzt gegen Ende noch.

Wenn alle Rennen wie Suzuka ausgehen, dann ist er Weltmeister.
Kai Ebel: Sebastian hat es jetzt in den eigenen Händen. Wenn er jedes Rennen gewinnt, dann wird er Weltmeister und dann hat er es selber geschafft und auch verdient. Im Moment fährt er mit viel Rückenwind nach Korea. Die Frage ist, ob wir in Korea auch fahren.

Hast Du Zweifel?
Kai Ebel: Ich habe das Gefühl, dass der Asphalt noch nicht ganz fertig ist und alles noch unter dem Motto 'frisch gestrichen' läuft. Ich befürchte, dass wir nach Korea reisen, nur um dann am Freitag festzustellen, dass wir nicht fahren können und wieder abreisen.

Warst Du schon einmal in Korea, kennst Du das Land?
Kai Ebel: Ich bin bisher in Korea nur zwischengelandet und kenne nur das Korean Barbecue. Das schmeckt ausgezeichnet. Andere Sachen wie Hundegulasch sind schwer vermittelbar. Das ist nicht jedem seine Sache, genauso wie lebendigen Tintenfisch zu essen.

Heidfeld bald wieder der Alte

Zurück zu Suzuka, Schumacher hat wieder gepunktet.
Kai Ebel: Michael hat eine seiner besseren Leistung hier abgeliefert. Hier hat alles einmal gestimmt, auch wenn ich nicht glaube, dass er an Nico ohne technisches Problem vorbeigekommen wäre. Jetzt müssen wir abwarten, ob das Suzuka spezifisch war oder ob es zur Regel wird.

Nick Heidfeld fuhr ebenfalls in die Punkte.
Kai Ebel: Ich finde, dass er einen riesigen Schritt seit Singapur nach vorne gemacht hat. Schade, dass am Ende Kobayashi ihn noch überholen konnte. Man kann sagen, dass er sich als Teamplayer gezeigt hat, denn man fuhr in Japan und Kobayashi war auf einer anderen Strategie. Ich glaube, dass Nick bald wieder der Alte ist. Leider hat er nicht mehr viel Rennen, um sich für 2011 zu empfehlen.