Aufgrund der Vielzahl an Beschwerden - speziell von McLaren und Mercedes GP - über den flexiblen Frontflügel bei Ferrari und Red Bull hat die FIA für den Belgien- und Italien-GP eine Serie an neuen Tests eingeführt. Red Bull hat den FIA-Test bereits hinter sich - und bestanden. Ferrari soll im Laufe des Wochenendes "getestet" werden. Ferrari-Technikdirektor Aldo Costa hofft, dass mit den verschärften Tests auch die Nörgelei der Konkurrenz ein Ende hat.

"Ich weiß nicht, was die Teams im Sinn haben. Wenn sie anfangen, sich auf ihr Auto zu konzentrieren anstatt auf das Auto von Anderen, dann findet die Sache ein Ende", erklärte Costa. Die Tests nimmt Ferrari gelassen. Laut Costa arbeite man innerhalb des Reglements und habe nichts zu verbergen. "Wir sprechen mit der FIA. Wir können ihnen alle Belege zeigen, die sie wollen. Wir machen alle Daten zugänglich, um der FIA zu helfen, zu verstehen wie das Auto funktioniert. Wir haben keine Geheimnisse", betonte Costa gegenüber Autosport.

Die maximale Abweichung im vorderen Bereich des Unterbodens darf 5mm bei einer Belastung von 200 Kilogramm betragen. Laut Ferrari betrage die Abweichung bei ihnen lediglich 2-3 mm. "Es gibt also nichts Ungewöhnliches. Wir bewegen uns innerhalb des zulässigen Spielraums", erklärte Costa. Laut dem Technikdirektor gibt es eine einfache Erklärung, weshalb der Frontflügel von Ferrari näher am Boden ist als bei anderen Teams und er sei verwundert, dass die anderen Teams nicht auf die gleiche Weise arbeiten.

Kein Verständnis für McLaren & Mercedes

"Ich war überrascht zu hören, dass manche Flügel weit starrer sind als das FIA-Reglement vorgibt. Das bedeutet, dass die Teams sehr konservativ gearbeitet haben, was eigentlich nicht unser Job ist. Ich kann dieses Verhalten echt nicht verstehen. Wir würden unser Auto nie so fahren wie es Mercedes oder McLaren macht - unser Auto würde nicht funktionieren, wenn wir vorne so hoch und hinten so niedrig fahren würden", verriet Costa.

Wenn die Konkurrenz es wollte, dann könnten sie laut Costa den Frontflügel weit näher am Boden fahren - sie müssten lediglich das Setup ändern. "Ich denke, es hängt von der Charakteristik ihres Autos ab oder sie benutzen es als Ausrede. So wie ich das sehe, hat Ferrari in den letzten Rennen seine Performance um mehr als eine Sekunde verbessert. Das hängt allein von der Entwicklungsperformance ab und hat nichts mit dem Geschäft zu tun", betonte Costa.