Triathlon ist zurzeit groß in Mode. Immer mehr Leute kommen drauf, dass die Schinderei über eine weite Schwimmstrecke, eine noch viel längere Radstrecke und dann eine recht unerträgliche Laufstrecke vielleicht doch irgendwie Spaß macht - aus welchem Grund auch immer. Also dachten sich auch sechs Deutsche und ein Schweizer: "Das müssen wir machen", immerhin hatten sie einen Sommer voller Freizeit vor sich. Allerdings sollten sie schon bei der ersten Etappe merken, dass es schwierig wird, denn Schwimmen ist vor allem eines: nass. Und wenn oben, unten, links und rechts überall das Wasser steht, ist es nicht mehr so einfach, schnell von A nach B zu kommen.

Hulk fühlte sich im See eigentlich sogar recht wohl, denn das Wasser schimmerte leicht grün und irgendwie gefiel ihm die Farbe. "Es war geil, hat viel Spaß gemacht", meinte er, als er aus dem feuchten Nass stieg. Allerdings hatte er sich bei seiner Badehose ein wenig verzockt. Er wollte das ultraschnelle Modell verwenden, hatte aber nicht erwartet, dass Wasser mit Grünstich auch tödlich für Super-Speedos ist. "Die Mischungen sind einfach zu weich und leben hier nicht lange", erklärte er und rannte mit vorgehaltener Hand Richtung Wechselzone, um seine Radlerhosen überzustreifen.

Sebastien hatte keine Probleme mit seinen Textilien, aber kämpfte dafür mit seinen etwas dünnen Armen. Irgendwie konnte er damit nicht den richtigen Vortrieb im Wasser generieren. Die PS waren zwar da, die Masse aber nicht. "Ich konnte nicht das Maximum herausholen", ärgerte er sich und schnaufte tief durch, da er das fehlende Verdrängungsmoment durch eine höhere Drehzahl auszugleichen versucht hatte. Beim nächsten Mal wollte er diesbezüglich nichts mehr dem Zufall überlassen. "Es ist jetzt wichtig, alle Daten zu analysieren, was das Setup angeht", sagte Sebastien.

Schon keinen guten Start erlebte Timo ins Rennen. Bereits bevor er den See erreichte, legte er sich auf den Hosenboden - in Fachkreisen wird so etwas auch als Übereifer bezeichnet. "Der Ausrutscher geht voll und ganz auf meine Kappe", erklärte er. Als er dann schließlich das Wasser erreichte, war er eigentlich nicht so schlecht unterwegs. "Ich bin ganz happy", meinte Timo. Doch die Freude im Nassen weilte nur kurz, denn als er sich wegen seines Ausrutschers mit Rückstand aus dem See schleppte, musste er bemerken, dass sein Fahrrad nicht mehr ganz fit war. "Der Frontflügel ist weg und die hintere Aufhängung ist kaputt", sagte er und fluchte dem unbekannten Täter hinterher. Er versprach sich selbst, beim nächsten Mal alles doppelt und dreifach zu verstärken, damit so etwas nicht mehr passiert.

Nico war hingegen alles andere als eine Wasserrate, weshalb ihm das Lachen verging als er sich in die Fluten stürzen sollte. Als er endlich in der See drin war, wollte er nur Eines: so schnell wie möglich wieder raus. Das war auch der einzige Grund, warum er sich mit dem Schwimmen beeilte. Wieder im Trockenen, jammerte er: "Es waren schwierige Bedingungen. Es war schwierig, konstantes Feedback zu erhalten." Sebastian hatte hingegen richtig Spaß, wobei ihm einer hätte sagen sollen, dass es beim Triathlon auch auf Schnelligkeit ankommt. "Wir sind im Moment nicht ganz vorne", gab er zu. Aber ein Triathlon sei auch ein "Lotteriespiel".

Nico wollte nichts hören - er hasste das Wasser, Foto: Sutton
Nico wollte nichts hören - er hasste das Wasser, Foto: Sutton

Ein Spiel, dass Adrian Sutil unbedingt gewinnen wollte. Mit jeder Bestzeit, die er vorab im Training erzielte, wuchs sein Selbstbewusstsein in den Himmel. "Das Gefühl stimmt. Das macht immer Laune", meinte er. Doch im Inneren wusste er, dass Training nicht vergleichbar mit einem Wettkampf ist. "Ich muss neu anfangen, aber ich fange auf jeden Fall positiv an", versuchte er sich selbst aufzubauen. "Das macht es auch wieder interessanter. Man muss in der Lage sein, sich superschnell an die Bedingungen zu gewöhnen. Ich denke, das ist ganz interessant."

Um mit den jungen Wilden beim Schwimmen, Radeln und Laufen mithalten zu können, baut Michael Schumacher auf seine Erfahrung. "Die Erfahrung hilft dabei, wie ich damit umgehe, wenn ich draußen bin, da hilft es mir sicherlich. Wir hoffen auf wechselhafte Bedingungen, um Profit daraus zu schlagen. In der Vergangenheit habe ich oft die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt getroffen", erklärte Schumacher. Er musste aber auch zugeben, dass er auch schon das eine oder andere Mal blöd aus der Wäsche sah, weshalb er nicht nur auf Erfahrung, sondern auch auf Glück setzt. "Zuallererst braucht man eine große Portion Glück." Doch er hätte mal lieber eine Hasenpfote einstecken sollen, um sein Glück zu verstärken. Denn als er endlich aus dem Wasser stieg, musste er feststellen, dass die Anderen den Triathlon bereits beendet hatten.