Mehrere Jahre hatte Bernie Ecclestone über Silverstone geschimpft und sich beklagt, dass die Strecke sich doch endliche Mühe geben soll, um auf einen modernen Standard zu kommen. Deswegen drohte er dem Kurs auch immer mit dem Entzug des britischen Grand Prix, was er voriges Jahr dann eigentlich auch in die Tat umsetzte, nur dass Donington an seinem Formel-1-Vorhaben schließlich finanziell scheiterte. Also ist die Formel 1 2010 wieder in Silverstone und Ecclestone zeigte sich mit den Umbauten und den für nächstes Jahr entstehenden neuen Gebäuden an der Strecke doch tatsächlich zufrieden.

"Das ist gar nicht wie Silverstone, oder?", meinte der Brite mit einem Lächeln. Immerhin hatte er früher den Grand Prix dort als Landmesse bezeichnet, die sich als Welt-Event verkleide. "Sie haben getan, was ich seit Jahren von ihnen wollte. Alles, was ich wollte, war den Ort auf den Standard zu bringen, den wir von einem Weltklasse-Event verlangen und schön langsam kommen sie dorthin", sagte Ecclestone. An Zuschauern mangelte es am Freitag ohnehin nicht. Rund 85.000 Leute waren gekommen, um sich die Trainings anzusehen; so viel kommen an anderen Strecken manchmal am Renntag nicht.

Noch einmal richtigstellen musste Ecclestone einen Scherz, den er vor ein paar Wochen gemacht hatte, als er meinte, irgendwann werde es 24 Rennen im Kalender geben. Mit Indien werden 2011 20 Rennen im Kalender stehen und für den Formel-1-Boss ist es damit dann auch genug. Allerdings muss dann auch Platz für geplante Rennen in den USA oder Russland geschaffen werden. "Wir werden nicht auf 24 gehen oder so etwas. Vielleicht werden ein oder zwei europäische Rennen herausfallen. Vielleicht jene, die sich beschweren, dass sie es sich nicht leisten können. Kein Rennen ist unantastbar", warnte er.