Die ganze Welt ist im Fußballfieber, mit Ausnahme von sechs Deutschen und einem Schweizer. Statt vor dem Fernseher zu beobachten wie Männer in kurzen Hosen wie blöde einem Lederball hinterrennen, betätigen sie sich lieber selbst aktiv. Doch was sollte man an einem Sonntagabend anstellen, wenn man nicht Fußball schauen wollte? Zum Schwimmen gehen, war es schon zu dunkel. Radfahren fiel ebenfalls weg und für Ballhockey hatte man zu wenig Spieler. Also ging es auf die Kartbahn ....

Eine Stunde später war ein Deutscher (Adi) wieder zu Hause. Was war passiert? Als sich sechs Deutsche und ein Schweizer auf den Weg zur Kartbahn machten, war die Stimmung super. Die erste Zeit fuhren sie hintereinander her, doch das wurde mit der Zeit zu langweilig. Also machte Seppi den Vorschlag gegeneinander zu fahren wie auf einer Kirmes-Kartbahn. Alle waren begeistert, außer Adi. Er konnte es nicht leiden, wenn sich Seppi als Chef der Gruppe aufspielte. "Er denkt, er ist ein Superstar", flüsterte er Basti zu. Doch der Schweizer verhielt sich - wie erwartet neutral - und ging nicht darauf ein.

Unfaire Manöver

"Das war wichtig und richtig", dachte sich Basti. Auf der Kartbahn ging es langsam richtig heiß her. Während die Anderen kämpften als gäbe es kein Morgen mehr, hatte Adi schnell die Schnauze voll. Nachdem er in ein paar Kollisionen verwickelt war, stellte er sein Kart ab und stieg wutentbrannt aus. Als erstes ging er auf seinen Kumpel Nico los. "Er ist mir einmal beim Anbremsen irgendwo hinten ins Auto reingefahren und beim zweiten Mal dachte er wohl, dass ich mich auf der Geraden in Luft auflöse. Anstatt mir Platz zu lassen, hat er mich gegen die Wand gedrückt", schrie Adi. Nico wusste gar nicht, warum sich Adi so aufregte.

Adi und Michi kennen sich aus Kindergartentagen, Foto: Sutton
Adi und Michi kennen sich aus Kindergartentagen, Foto: Sutton

"Ich weiß nicht warum und was genau da passiert ist", sagte er. Aber nicht nur er bekam sein Fett ab, sondern auch sein Namensvetter Nico R. "Er war einfach dämlich unterwegs", kritisierte Adi. Nico gab zwar zu, einige Mal am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen zu sein. "Aber alles in allem war es schön die ganzen Manöver durchzuführen", erklärte er. Timo wartete hingegen gar nicht erst ab, bis Adi auf ihn losging und schob die Schuld gleich auf seinen fahrbaren Untersatz. "Ich bin mehr gerutscht als gefahren. Teilweise war das Auto unfahrbar. Ich bin gefahren, so gut es ging", verriet er.

Nur Einer blieb von Adi verschont: sein langjähriger Kumpel Michi, den er schon aus Kindergartentagen kennt. "Wir sind Seite an Seite in die Schikane eingebogen und er hat dann zurückgesteckt. Das war ein geiles Manöver", erzählte Adi. Und auch Michi meinte: "Es war ein normaler Zweikampf. Ich habe da kein Problem mit." Doch als plötzlich Seppi seinen Mund aufmachte und Adi für sein Manöver kritisierte - ich war zwei Mal neben ihm und bekam die Tür zugeschmissen - war für Adi das Maß voll. Er verließ wortlos die Kartbahn und fuhr nach Hause, wo er sich ein Fußballmatch anschaute.