Für Marco Holzer beginnt 2007 nicht nur ein neues Rennsportjahr. Für den ersten Formel BMW-Weltfinalsieger ist in dieser Saison alles neu: die Rennserie, das Auto, einige der Strecken. Nach seinem Wechsel in die Formel 3 EuroSerie betritt Marco Neuland. Aber wenigstens eins ist gleich geblieben: Schon kurz nach der Ankunft an der Rennstrecke in Hockenheim stellte ihn motorsport-magazin.com zum Interview. Die erste Frage kam allerdings von ihm: "Wie geht's denn so?"

Viel Stress und ein wenig Chaos, so kurz vor dem Saisonstart - wie könnte es auch anders sein? Aber das war bei Marco und seinem Team sicher nicht anders... "Genau", antwortete er mit einem Lächeln. Denn Holzer Rennsport musste über den Winter nicht nur das Formel BMW Deutschland und Asien Engagement stemmen, sondern auch nach einem Jahr Pause wieder ein Team für die Formel 3 EuroSerie aufbauen. Der Fahrer? Natürlich Marco Holzer...

Hast Du die Winterpause trotz des Stresses einigermaßen gut verbracht?
Marco Holzer: Ja, schon. Ich habe viel an meiner Fitness gearbeitet und mich auf die Formel 3-Saison vorbereitet. Diese wird ein bisschen härter und anstrengender als eine Formel BMW-Saison. Im Großen und Ganzen verlief der Winter aber okay. Nur für ein paar Tage Urlaub blieb leider keine Zeit, da ich neben der Saisonvorbereitung ja noch meine Ausbildung absolvieren musste.

Marco durfte im Winter auch einmal F1-Luft schnuppern., Foto: Holzer
Marco durfte im Winter auch einmal F1-Luft schnuppern., Foto: Holzer

Wenn Du also Freizeit hattest, hast Du diese mit Training und Tests verbracht...
Marco Holzer: Ja, so ungefähr. Aber leider konnten wir nicht so viel testen. Wir mussten unser Paket für diese Saison erst zusammenstellen. Das sollte sich jetzt aber langsam steigern.

Zumindest beim letzten Formel 3-Test wart Ihr dabei...
Marco Holzer: Genau, das war quasi unser erster richtiger Test. Vorher sind wir nur ein paar Mal mit dem Auto gefahren. Der Test an sich war aber relativ schwierig. Das Auto und die Rennserie waren für mich neu und auch das Team muss sich erst wieder herantasten. Das ist besonders schwierig, weil wir als einziges Team im Feld einen Opel-Motor einsetzen. Die Situation ist momentan nicht ganz einfach, aber wir arbeiten daran. Für uns beginnt die Saison etwas zu früh, weshalb wir unsere Tests in die erste Saisonhälfte hineinziehen müssen.

Für Euch mutieren die ersten Rennen quasi zum Test. Hast Du Dir trotzdem für Deine Rookie-Saison ein bestimmtes Ziel gesetzt? Etwas, dass Du im Laufe des Jahres erreichen willst?
Marco Holzer: Es ist mein erstes Jahr in dieser Rennserie, alles ist komplettes Neuland für mich, wie es 2004 in der Formel BMW auch schon war. Ich möchte so viel wie möglich lernen und ins nächste Jahr mitnehmen. Vielleicht kann ich dann am Ende des Jahres ein paar gute Einzelergebnisse einfahren. Aufgrund der hohen Leistungsdichte in der EuroSerie wird es für uns zu Beginn eher schwierig.

Wahrscheinlich auch, weil Ihr nur ein Auto in der Formel 3 einsetzt?
Marco Holzer: Richtig. Ich kann mich nicht mit einem Teamkollegen austauschen und mein Renningenieur und ich sind auf uns allein gestellt. Es wird also nicht so einfach, wie wenn ich drei Teamkollegen hätte. Wir dürfen nicht mit hohen Erwartungen in das erste Rennwochenende in Hockenheim gehen, sondern müssen in Ruhe unser Paket zusammenschnüren. Dann sehen wir weiter.