Die Formel-3-Vereinigung fordert die FIA in einem offenen Brief zur Wiedereinführung der nationalen Meisterschaften auf. Als Grund gibt der Vorstand die Ereignisse der beiden letzten Rennen in Monza und Spa an. Dort war es nach vielen Unfällen zu teilweise chaotischen Szenen gekommen. Die Vereinigung sieht die Ursache in der Unerfahrenheit und dem Leistungsdruck bei vielen Piloten, die direkt von den nationalen Formel-4-Meisterschaften in die Formel-3-Europameisterschaft geschickt werden.

"Mit Nachdruck hat die FIA in den vergangenen beiden Jahren die Restriktionen für nationale Formel 3-Serien derart verschärft, dass die Durchführung einer nationalen Serie nicht mehr möglich ist", schreiben die Verfasser des offenen Briefes. Zum Ende der Saison 2014 waren mit der britischen und der deutschen Formel-3-Meisterschaft die beiden letzten nationalen Wettbewerbe zumindest vorrübergehend eingestellt worden.

Der Sprung aus der meist nationalen Formel 4 in die europäische Serie sei für die meisten der jungen Fahrer jedoch zu groß. Dies hätten "die Ereignisse in Monza und Spa-Francorchamps mit ihren furchterregenden Überschlägen eindrucksvoll und in erschreckender Art und Weise bewiesen", heißt es weiter. Dass es bisher nicht zu ernsthaften Verletzungen gekommen sei, liege nur am hohen Sicherheitsstandard in der Formel 3. "Wollen die Verantwortlichen jetzt abwarten bis es tatsächlich so weit kommt, dass ein verunfallter Fahrer nicht mehr aus seinem Fahrzeug aussteigt?", fragt die Vereinigung in dem Brief.

Die Lösung liege darin, alle potentiellen Teilnehmer an der Europameisterschaft zuvor ein verpflichtendes Jahr in einer nationalen und nach FIA-Regularien ausgeschriebenen Formel-3-Serie absolvieren zu lassen. Die Formel-3-Vereinigung ist ein Zusammenschluss von Fahrern, Konstrukteuren und Bewerbern der Rennserie sowie von Industrie, Renndiensten und weiteren Unterstützern, die sich die Förderung dieses Sports auf ihre Fahnen geschrieben haben.