Der Jubel bei Stefan Mücke und Aston Martin Racing war am Sonntagabend auf dem Nürburgring riesig: Mit seinem zweiten Saisonsieg in der Le Mans Series hat der Sportwagen-Pilot aus Berlin sein Heimspiel gekrönt. Der 27-Jährige, der sich das Cockpit des geschlossenen LMP1-Sportwagen-Prototypen mit seinen Aston-Martin-Werksfahrerkollegen Tomas Enge und Jan Charouz (beide Tschechien) teilte, setzte sich mit über einer Minute Vorsprung vor den Marken- und Teamkollegen Darren Turner/Harold Primat (Großbritannien/Schweiz) bei den "ADAC 1000 km Nürburgring", dem vierten LMS-Saisonlauf, durch. Zudem fuhr der ehemalige DTM-Pilot mit 1:44,125 Minuten die schnellste Rennrunde auf der 5,137 Kilometer langen Piste in der Eifel.

Damit übernahmen Mücke, der am Samstag auch die Pole-Position herausgefahren hatte, Enge und Charouz vor dem letzten Rennen vom 11. bis 13. September im englischen Silverstone die Führung in der Fahrer-Gesamtwertung. Die bisherigen Spitzenreiter Jean-Christophe Boullion und Christophe Tinseau (beide Frankreich) im Pescarolo-Judd schieden nach gut einer Stunde Rennzeit wegen eines Getriebenschadens aus und liegen jetzt sieben Punkte hinter dem Berliner.

Stefan Mücke durfte über einen Heimsieg jubeln., Foto: Alexander Trienitz
Stefan Mücke durfte über einen Heimsieg jubeln., Foto: Alexander Trienitz

"Das ist ein Supererfolg für uns, zumal noch zweite weitere Aston-Martin-Autos auf dem Podest landeten. Jetzt wollen wir uns in Silverstone den Meistertitel sichern", sagte Stefan Mücke, der in dem Sechs-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring den vierten Podestplatz (zuvor Erster, Dritter und Zweiter) im vierten Saisonlauf erreichte. Der Berliner hatte das Auto nach knapp zwei Stunden mit gut einer halben Runde Vorsprung an Jan Charouz übergeben. "Es war ganz schön hart, einen Doppelstint ohne Reifenwechsel zu absolvieren. Aber es hat funktioniert", erläuterte Stefan Mücke nach seinem ersten Einsatz. Danach wurde die Heckpartie am Aston-Martin-Renner mit der Startnummer 007 etwas verändert, um mehr Abtrieb zu bekommen. Das hatte sich positiv ausgewirkt.

Allerdings war zwischenzeitlich das Schwester-Auto mit der Startnummer 009 mit Darren Turner in Front, weil Jan Charouz Probleme mit den Bremsen bekam und nach einem Dreher das Auto ausging. Da hat rund eine Minute gekostet. Tomas Enge übergab das Auto nach rund 5:10 Stunden Rennzeit wieder an Stefan Mücke, der dann mit einer furiosen Aufholjagd 20 Minuten später seinen Markenkollegen Harold Primat überholte und am Ende noch einen großen Vorsprung herausfuhr.

"Ein tolles Gefühl beim einzigen Deutschland-Rennen der LMS ganz oben auf dem Podest zu stehen. Das war ein perfektes Rennwochenende, das ich bestimmt so schnell nicht vergessen werden - auch wegen der tollen Unterstützung der vielen Fans am Nürburgring", betonte Stefan Mücke.