35.000 Zuschauer bekamen beim LMS-Rennen in Spa-Francorchamps jede Menge Spannung geboten. An der Spitze sicherte sich Peugeot den dritten Saisonsieg in Serie. Die Siegertrio waren Nicolas Minassian, Marc Gené und Jacques Villeneuve, der damit seinen ersten internationalen Sieg seit dem Großen Preis von Luxemburg 1997 holte.

"Es war so lange her, dass es schwierig war, mich daran zu erinnern, wo die Stufen zum Podium hochgehen", sagte der Ex-F1-Weltmeister scherzhaft. "Es fühlt sich toll an, wieder zu gewinnen." Mit dem Auto konnte sich Villeneuve schnell anfreunden. "Es ist nicht so viel anders als ein F1-Auto", sagte er. "Natürlich ist es etwas langsamer, aber es fährt sind wie ein gutes Rennauto. Man kann angreifen, man kann aggressiv fahren und das macht Spaß."

Aber nicht alles glänzte bei den Franzosen: das zweite Auto mit Alex Wurz, Stephane Sarrazin und Pedro Lamy schied in einem spektakulären Unfall nach gut zwei Stunden Rennzeit aus. Darin verwickelt war auch der Audi von Allan McNish und Rinaldo Capello.

Bereits in der Anfangsphase kam es beim Kampf um den zweiten Platz zu einer Berührung zwischen Allan McNish und dem angreifenden Peugeot von Nicolas Minassian. Dabei wurde am R10 das Ventil des linken Hinterrades abgerissen. Der frühe außerplanmäßige Boxenstopp kostete knapp eine Minute. "Ich konnte ganz gut mit den beiden Peugeot kämpfen und war Zweiter, als ich in Eau Rouge aufgehalten wurde und Minassian in Les Combes versucht hat, mich außen anzugreifen", beschreibt McNish die Situation. "Ich war beim Bremsen innen. Er hat eingelenkt und mir einen Reifenschaden hinten links beschert."

Trotzdem lagen Allan McNish und Dindo Capello dank schneller Rundenzeiten und einer guten Strategie schon wieder in Schlagdistanz zum führenden Peugeot, als Alexander Wurz zu Beginn der dritten Stunde im zweiten Peugeot mit einem GT2-Fahrzeug kollidierte und anschließend Capellos Fahrzeug hart am Heck traf. Die notwendige Reparatur kostete drei Runden und warf den R10 auf Position zwölf zurück. Drei weitere Minuten verlor das Fahrzeug mit der Startnummer 1 durch eine Stop-and-Go-Strafe wegen Missachtung der roten Ampel an der Boxenausfahrt.

"Als ich von hinten getroffen wurde, wusste ich nicht, was passiert war. Es war ein heftiger Einschlag", erinnerte sich Capello. "Dann sah ich den Peugeot, aber mir war immer noch nicht genau klar, was geschehen war." Für Alex Wurz geschah alles so schnell. "Ich zog vor dem Spyker herüber und berührte ihn rechts mit meinem Heck." Das löste einen Dreher aus. "Ich konnte nicht verhindern, den Audi zu treffen und möchte mich dafür entschuldigen."

Der Kampf der beiden Dieselsportwagen Audi gegen Peugeot führte schon am Start zu Ärger. "Lamy hat am Start vor der letzten Kurve beschleunigt und damit gegen jede Regel verstoßen, die man uns vor dem Rennen erklärt hat", klagte McNish. "Ich war überrascht, dass die Organisatoren den Start zugelassen und Peugeot keine Strafe gegeben haben." Am Ende konnten sich Capello und McNish noch bis auf den vierten Platz vorkämpfen und damit einen Teil dazu beitragen, dass Audi die Führung in der Markenwertung übernehmen konnte. Platz 2 der beiden DTM-Piloten Mike Rockenfeller und Alex Premat tat das Übrige dazu. "Wir sind jetzt das dritte Mal in Folge Zweiter geworden und punktgleich mit den Tabellenführern - wenn mir das jemand vor Saisonbeginn gesagt hätte... Ich bin super happy", freute sich Rockenfeller.

Rennergebnis

1. Gené/Minassian/Villeneuve (Peugeot) 143 Rd. in 5 :17.48,566 Std.
2. Prémat/Rockenfeller (Audi R10 TDI) + 30,387 Sek.
3. Panis/Lapierre (Courage-Oreca-Judd) - 3 Rd.
4. Capello/McNish (Audi R10 TDI) - 4 Rd.
5. Collard/Boullion (Pescarolo-Judd) - 4 Rd.
6. Verstappen/van Merksteijn (Porsche) - 5 Rd.
7. Lienhard/Theys (Porsche) - 5 Rd.
8. Elgaard/Nielsen (Porsche) - 8 Rd.
9. Hall/Kerr (Creation-Aim) - 9 Rd.
10. Ragues/Lahaye (Pescarolo-Judd) - 9 Rd.