Johannes Seidlitz' erste Saison in der DTM war eine ganz besondere. Bei seiner Rennpremiere auf dem Hockenheimring war der junge Deutsche gerade einmal 18 Jahre alt und damit der jüngste DTM-Pilot aller Zeiten. Nach gerade einmal zwei Jahren in der Formel BMW und der britischen Formel Renault, wo auch Oliver Jarvis die ersten Pokale sammelte, wechselte Seidlitz in einen Jahreswagen von Colin Kolles.

Auch wenn er am Ende der Saison - wie seine beiden Teamkollegen Tomas Kostka und Christian Bakkerud - auf ein leeres Punktekonto verweisen musste, erlebte Seidlitz die Höhen und Tiefen des Rennfahreralltags. Schon bei seinem ersten offiziellen Einsatz bei den Testfahrten in Dijon setzte er seinen Audi A4 nachhaltig in die Leitplanke - das Team musste die restlichen Tage zuschauen.

Crash zum Einstand

"Mein Erfahrungsrückstand ist mit Sicherheit ein kleiner Nachteil. Ich kann schließlich erst auf zwei Jahre Automobilsport zurückblicken, das ist sehr, sehr wenig", berichtete Seidlitz während der offiziellen DTM-Präsentation, auf der ihn die tausenden Zuschauer vollends begeisterten.

Nach einem soliden 13. Platz beim Auftaktrennen in Baden-Württemberg folgte der nächste Rückschlag schon auf dem Lausitzring. Im Freien Training flog Seidlitz so heftig ab, dass er nicht am Qualifying und Rennen teilnehmen konnte. Der zweite Totalschaden nagte zudem am begrenzten Budget des Rookies: er musste auf die nächsten beiden Rennen in Nürnberg und Zandvoort verzichten.

Echte Sternstunden blieben aus, Foto: Audi
Echte Sternstunden blieben aus, Foto: Audi

Zurückmelden konnte sich Seidlitz erst in Oschersleben, wo er aber bereits nach fünf Runden die Segel streichen musste. Darauf folgten immerhin drei Zielankünfte und die Rückkehr nach Dijon - eine Strecke, die er bereits kannte. "Die Kilometer, die ich durch die Zwangspause verpasst habe, fehlen mir immer noch und die werde ich auch nicht aufholen können", musste Seidlitz allerdings eingestehen.

In Frankreich bekleckerte sich Seidlitz jedoch nicht mit Ruhm. Während gelbe Flaggen geschwenkt wurden und sein Teamkollege Bakkerud nach einer Kollision mit Katherine Legge im Kiesbett stand, verbremste sich Seidlitz und krachte in seinen Kameraden. Auch der 13. Platz beim Finale war wenig berauschend, schließlich rutschte Seidlitz nur durch die Kollision von Mathias Lauda und Tom Kristensen auf seine endgültige Position auf.