Jeder Rennfahrer kennt diese Situation: Die letzten Runden laufen, der Sieg oder gar der Titelgewinn sind so nah - und da sie sind plötzlich: Unerwartete Vibrationen, seltsame Geräusche. "Man hört Geräusche, die es gar nicht gibt, analysiert alles, was falsch laufen könnte", kennt Timo Scheider die "Anspannung und Angst" aus eigener Erfahrung.

Am kommenden Sonntag könnte es für Scheider wieder so weit sein: Mit dem Titelgewinn und der besonderen Aufmerksamkeit in den letzten Runden. Schließlich schwebt noch immer eine gewisse Ungewissheit über den vielen Reifenschäden in Dijon über Audi.

"Wir haben dank unserer Erfahrungen vom Test und dem Auftaktrennen nichts zu befürchten", macht sich Scheider Mut. "Natürlich ist Dijon noch im Kopf, aber ich gehe mit einem sehr guten Gefühl nach Hockenheim. Es sollte keine Risiken seitens der Strecke geben, etwa abstehende Randsteine oder Kanten, die den Reifen beschädigen könnten."

Genügend Daten

Um bestens gerüstet zu sein und die Schäden von Dijon zu analysieren, testete Audi mit Scheider und Mattias Ekström auf dem kleinen Kurs in Hockenheim. "Aufgrund des Tests und des Saisonauftaktrennens haben wir hier deutlich mehr Daten zur Verfügung als in Dijon", betont Dr. Wolfgang Ullrich. "Wir sind so gut vorbereitet, wie es nur geht."

Timo Scheider blickt zuversichtlich auf das Saisonfinale., Foto: DTM
Timo Scheider blickt zuversichtlich auf das Saisonfinale., Foto: DTM

Eine Wiederholung der Reifenschäden von vor zwei Wochen erwartet er in Hockenheim nicht. "Außer bei Ekström gab es beim Auftaktrennen keine Probleme bei unseren Reifen", erinnert er sich. Ekström kostete damals eine mechanische Beschädigung den Sieg. "Beim Test haben wir genau darauf geachtet, es sollte hier kein Thema sein. Wir werden alles tun, um das abzusichern." Auch Reifenpartner Dunlop nahm man in die Pflicht.

"Dunlop und wir waren in Dijon der Meinung, dass die Sturzwerte auf der sicheren Seite waren", so Ullrich, der anmerkte, dass man in Frankreich genau den Vorgaben von Dunlop gefolgt sei. "Das Thema war bei den Tests schon einmal aufgetreten, aber da gab es keine Schäden an den Hinterreifen, sondern auf die anderen Räder verteilt." In dieser Form sei es in Dijon das erste Mal aufgetreten.