Ohnehin hatte das Team Rosberg im Schatten der markeninternen Konkurrenz von Phoenix gestanden. Dass es am Ende zu einer Nullrunde käme, war für das Team um Arno Zensen dennoch nicht zu erwarten: Während man bei Phoenix trotz der Disqualifikation von Alexandre Prémat immerhin noch mit sechs Punkten aus Oliver Jarvis' Podestplatz aus Zandvoort abreiste, ging man bei Rosberg trotz Mike Rockenfellers viel versprechenden vierten Startplatzes sowie eines bemerkenswerten Rennens von Markus Winkelhock gänzlich leer aus.

Später Nuller

"Die Strategie war gut, aber auch der Speed. Die Rundenzeiten waren richtig schnell - ich habe das Beste aus der Ausgangsposition gemacht", sagte Winkelhock gegenüber Motorsport-Magazin.com. Doch die Endphase des Rennens stand für den Schwaben unter keinem guten Stern. "Ich wusste, dass man hier nicht gut überholen kann. Deshalb habe ich versucht, konzentriert das Rennen zu Ende zu fahren. Doch als ich hinter Tomczyk war, habe ich stark gepusht. Damit habe ich mir die Reifen ziemlich ruiniert."

Mit lädierten Reifen und schlechter werdenden Rundenzeiten handelte sich Winkelhock nicht nur Bruno Spenglers Vorwurf ein, absichtlich verlangsamt zu haben, um den hinter Spengler lauernden Timo Scheider aufholen zu lassen. Auch der von Startplatz zwölf aus bemerkenswerte sechste Platz war Winkelhock nicht vergönnt: Wegen einer zu geringen Restbenzinmenge wurde der Rosberg-Pilot wenige Stunden nach dem Rennen disqualifiziert. Ein Ergebnis der Sturm- und Drang-Phase hinter Tomczyk?

Früher Nuller

Markus Winkelhock erlebte ein spätes Aus, Foto: Audi
Markus Winkelhock erlebte ein spätes Aus, Foto: Audi

Schon früher hatte sich Mike Rockenfeller von Startplatz vier aus mit seiner Nullrunde abfinden müssen. "Rockenfeller hat mich gesehen - es gibt keine Entschuldigung für sein Verhalten", hatte sich Paul di Resta über das Startmanöver Audi-Piloten beklagt. Aus Sicht von Rockenfeller gab es die Entschuldigung durchaus: "Mein Rennen war schon nach dem Start beendet. Ich bin gut weggekommen, Spengler ist aber relativ schlecht weggekommen und ist nach rechts auf meine Seite gezogen. Deshalb bin ich nach links gezogen. Dort war aber di Resta, den ich nicht gesehen habe."

Mit seinem Versehen schadete sich Rockenfeller selbst noch mehr als di Resta, der später ein schlechtes Handling seiner C-Klasse monierte. "Bei der Berührung habe ich Teile verloren, vor allem aber war die Spurstange anschließend krumm. Ich habe versucht, weiterzufahren, aber es war zu gefährlich. Die Spurstange kann jederzeit brechen, und auch ein Reifen ist immer weiter überhitzt."