150 Minuten Freies Training - das sieht der neue DTM-Zeitplan für den Samstagvormittag vor. Der Norisring hat bekanntlich seine eigenen Gesetze und so dauerte das Training noch einmal anderthalb Stunden länger, wobei in dieser Zeit die Motoren ruhten und die Schweißbrenner hoch im Kurs standen.

Nachdem sich ein Gullydeckel unter dem Sog des Audi von Markus Winkelhock gelöst, dessen Unterboden beschädigt und quer durch die Luft geflogen war, musste das Training für besagte gut 90 Minuten unterbrochen werden, um die Strecke wieder fahrtüchtig zu machen. Neben Schweißarbeiten wurde von fleißigen Helfern vor den Augen überwachender Funktionäre auch munter Zement gemischt.

Um 10:35 starteten die Fahrer zehn Minuten vor dem geplanten Ende in den zweiten Abschnitt des Trainings. Noch einmal standen 100 Minuten Fahrbetrieb auf dem Programm, schließlich gibt es am Freitag keine Tests mehr, sondern nur ein 30-minütiges Rollout, das zu allem Überfluss in Nürnberg zur Hälfte von einem heftigen Regenschauer heimgesucht wurde.

Gefahren wurde auch...

Im zweiten Anlauf ging Mattias Ekström als Erster auf die Strecke. Der Rest folgte wenige Minuten später. Ganz ohne rote Flagge verlief auch Teil 2 des Trainings nicht: Weiße Styropor-Teile zwangen die Rennleitung zu einem zweiten Trainingsabbruch.

Timo Scheider drehte fleißig seine Runden und legte mit einer Rundenzeit von 48:938 Minuten vor - dicht gefolgt von den beiden Mercedes-Piloten Bruno Spengler und Gary Paffett. Von den Jahreswagenfahrern ließ erneut Maro Engel aufhorchen, der sich 20 Minuten nach Trainingsbeginn auf Platz zwei schob.

Lediglich ein Wimpernschlag von vier Tausendstel trennte Engel und den amtierenden Champion Scheider. Ralf Schumacher versuchte sich unterdessen lange vergeblich an den Top-10, schaffte dann jedoch kurz vor dem Ende der Session einen Sprung von Rang 16 auf Position 2, fiel jedoch im Endspurt noch auf Platz 5 zurück.

Auf die Bestzeit von Alexandre Prémat folgte prompt ein Dreher. Der Audi-Pilot konnte einen Einschlag verhindern und setzte das Training unbeschadet fort. Die Nase vorn behielt im Tausendstelkampf Jamie Green. Der Mercedes-Pilot, der im Vorjahr bereits hier gewann, gilt als heißer Kandidat auf die Pole Position. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Bruno Spengler und Mattias Ekström.