Mehr Bildschirmpräsenz konnte zumindest in der ersten Hälfte des Rennens keiner der fahrenden Werbeträger aufweisen: Runde um Runde wurde auf dem EuroSpeedway ein roter 2008er-Audi gezeigt, an dessen Steuer Mike Rockenfeller nur scheinbar einem Erfolg entgegenfuhr. Zwar hatte sich der fahrerisch schon gestern überzeugende Rosberg-Pilot am Start auf Rang zwei gesetzt und verteidigte seine Position über weite Strecken des Rennens hinweg. Am Ende wurde Rockenfeller jedoch auf Rang sieben durchgereicht.

Rockenfeller ohne Chance

"Mein Auto war unheimlich schlecht zu fahren. Anfangs konnte ich di Resta und die übrigen hinter mir halten, sie hätten aber ohne mich schneller fahren können. Mit dem zweiten Reifensatz hatte ich große Probleme", sagte Rockenfeller im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Die Reifenprobleme banden ihm strategisch die Hände - und zwangen zu einem frühen zweiten Boxenstopp, der di Resta und Co. vorbeiziehen ließ. "Egal wie wir die Strategie gemacht hätten - mehr war hier nicht drin. Die Mercedes waren einfach zu stark."

Die fehlende Rennperformance sah Rockenfeller nicht nur in den schnell abbauenden Pneus begründet. Schon im vergangenen Jahr hatte sich der 2008er-Audi auf dem Lausitzring nicht gegen die Stuttgarter Konkurrenz durchsetzen könnten. Doch wer heute mit seinem Vorjahres-A4 zurechtkam, den ereilten andere Probleme. "Mein Start war nicht so gut. Trotzdem konnte ich viele Autos überholen, weil ich in der ersten Kurve sehr spät gebremst habe. Später habe ich mit Winkelhock und Katherine gekämpft, das Auto war gut, die Pace stark", sagte Alexandre Prémat.

Kollisionen mit Folgen

Oliver Jarvis zeigte sich mit seinem Dienstwagen zufrieden, Foto: DTM
Oliver Jarvis zeigte sich mit seinem Dienstwagen zufrieden, Foto: DTM

Dann folgte für den Franzosen der Rückschlag: "Der erste Boxenstopp ging schief, er hat gefühlte zehn Minuten gedauert. Anschließend hatte ich Balanceprobleme. Ich bremste etwas zu spät, geriet auf den schmutzigen Teil der Strecke und habe mich gedreht." Vorzeitig mit lädiertem Auto mussten auch Katherine Legge und Markus Winkelhock aufgeben, deren markeninterner Zweikampf im Kiesbett geendet hatte. Anders als Rockenfeller hatte auch Winkelhock nichts an der Fahrzeugperformance zu beklagen: "Ich will Katherine keine Absicht unterstellen, aber ihr Manöver war ärgerlich. Mein Auto hat sich anfangs gut angefühlt - schade, dass wir keine Punkte mitgenommen haben."

Neben Winkelhock, der vor zwei Wochen noch fünf Punkte gesammelt hatte, erlebte auch der Hockenheimer Podestbesucher Oliver Jarvis einen Rückschlag. Nicht nur ein Frühstart sowie die darauf folgende Durchfahrtsstrafe hinderten ihn am Erfolg. "Mein ganzes Wochenende war total scheiße", sagte der Brite charmant auf Deutsch, um anschließend in seiner Muttersprache die Lage zu analysieren: "Das Ergebnis ist enttäuschend, denn die Pace war sehr gut. Punkte wären möglich gewesen. Aber am Ende ist nach einer Berührung mit Bakkerud die Hinterradaufhängung gebrochen..."