Auch wenn er beim letzten DTM-Test in Oschersleben in der Zeitenliste nicht ganz vorne zu finden war, fühlt sich Mercedes-Neuzugang Maro Engel bestens präpariert für den Auftakt der Saison in Hockenheim. Man dürfe in die Testzeiten auch nicht allzu viel hineininterpretieren, vor allem, weil das Wetter doch auch immer wieder eine wichtige Rolle gespielt habe: "In Oschersleben am letzten Tag, am Mittwoch, hat es zum Beispiel jedes Mal, wenn ich gerade neue Reifen aufgezogen hatte, prompt wieder angefangen zu regnen... Dann musste ich wieder reinkommen und der Versuch und der Satz Reifen war für eine Top-Zeit vertan."

Am Dienstag war er kaum zum Fahren gekommen, weil Ralf Schumacher das Auto am Vormittag mit einem Defekt an der Lenkung im Kies parken musste: "Die Reparatur hat ziemlich lange gedauert, so dass ich erst sehr spät noch ein bisschen zum Fahren gekommen bin. Aber so was passiert halt mal, damit muss man leben."

Jetzt freut sich der DTM-Debütant schon riesig auf das erste Rennen in Hockenheim: "Und wie wahrscheinlich alle anderen auch bin ich schon sehr gespannt, wie das wirkliche Kräfteverhältnisse aussehen wird - denn nach den Tests kann man da sicher noch keine endgültigen Schlüsse ziehen, da sich doch jeder sehr auf seine eigene Arbeit konzentriert." Die, so ist der 22-Jährige überzeugt, hat er zusammen mit dem Mücke-Team in der Vorbereitungsphase sehr gut erledigt: "Wir waren gerade von den Wetterbedingungen her sicher nicht immer vom Glück begünstigt, aber wir haben aus den gegebenen Möglichkeiten mit Sicherheit das Beste gemacht."

Ein paar Dinge will Engel vor der ersten echten Bewährungsprobe allerdings schon noch einmal üben - Starts zum Beispiel: "Da kommt es mir nicht ungelegen, dass ich jetzt am Wochenende bei der Präsentation in Düsseldorf ein paar Showstarts machen kann. Und in Hockenheim im Training kann man das ja in der Boxengasse auch noch einmal ein bisschen ausprobieren."

Wo er sich selbst an seinem Debüt-Wochenende sieht, darüber möchte er noch keinerlei Prognosen abgeben: "Das wäre jetzt alles nur Spekulation - und darauf will ich keine Energie verschwenden. Man hat ja wirklich noch keine Ahnung, wo man der Konkurrenz gegenüber steht." Mercedes-intern schien er sich bei den Tests in der Hierarchie der Jahreswagen-Fahrer hinter Gary Paffett, aber noch vor seinem Mücke-Teamkollegen Ralf Schumacher und recht deutlich vor Mathias Lauda und Susie Stoddart einzuordnen. "Das einzige, was ich sagen kann, ist, dass Gary Paffett für mich schon so etwas wie eine Messlatte ist. Er war in der DTM schon sehr, sehr erfolgreich unterwegs, man weiß, dass er ein absoluter Spitzenfahrer ist. Wenn ich mich auf Anhieb in seiner Nähe bewegen könnte, dann wäre das schon ein großer Erfolg."