Die Frage nach den Zielen hat sich Christian Abt mit Blick auf die DTM längst beantwortet. Für den Bayern gibt es abgesehen von einem würdigen Saisonabschluss keine mehr - in acht Jahren hat Christian Abt alle Facetten der DTM kennen gelernt. "Ich habe ein Team mitaufgebaut, bin Neuwagen gefahren, war einige Male auf dem Podium. Ich habe zu Laurent Aiellos und Mattias Ekströms Titeln beigetragen, war 2005 bester Vorjahreswagenfahrer. Welche Ziele soll ich mir noch setzen?", zitiert der 40-Jährige jene Gedanken, die er sich seit Monaten machte. Angesichts seines Alters sieht er seinen Zenit allmählich überschritten: "Stets den Teamkollegen schlagen zu wollen, wäre mit 40 Jahren vermessen."

Dennoch blickt Christian Abt dem Abschied zum Saisonende mit Wehmut entgegen. "Es ist mir schwer gefallen. Wenn man acht tolle Jahre in der DTM dabei war und weiß, dass es in diesem Jahr zu Ende geht, ist das nicht so einfach", gesteht Abt - doch die Frage nach dem Ziel stellt sich auch nach Ende der DTM-Karriere: Zwar versichert Abt glaubhaft, ihm werde es auch angesichts seiner geschäftlichen Aktivitäten bei Abt Sportsline nicht langweilig. Die Suche nach einer neuen fahrerischen Herausforderung gestaltet sich allerdings schwierig:

"Es ist nicht einfach, etwas zu finden, das noch im vernünftigen Rahmen zu meiner Person passt. Wenn man in der besten Tourenwagenserie der Welt gefahren ist, kann man eigentlich nur noch in die Formel 1 gehen - aber das ist Schmarrn...", stellt Abt vage Überlegungen an, die für den Le-Mans-Dritten von 2000 nur langsam an Präzision gewinnen. Nach bisher nur sporadischen Auftritten will Christian Abt regelmäßige Langstreckenaktivitäten dennoch nicht ausschließen: "Sportwagen kommen für mich nicht mehr in Frage, davon habe ich mich schon 2000 verabschiedet. Aber wenn es in Le Mans oder auf der Nordschleife ein geschlossenes Auto gibt, dann kann es sein, dass der Christian wieder mit dabei ist..."