Die Laune Bruno Spenglers bei der Anreise in die Lausitz war nicht die beste: Mittlerweile hatte der Kanadier die Gewissheit, auf dem EuroSpeedway Lausitz buchstäblich noch einmal bei Null anfangen zu müssen. Die Berufung des HWA-Teams gegen die Zeitstrafe, die Spengler in Hockenheim nach einer Kollision mit Timo Scheider 50 Sekunden sowie den dritten Platz gekostet hatte, war gescheitert, das Punktekonto blieb nach dem Ausfall in Oschersleben leer:

"Mercedes und ich haben uns Chancen ausgerechnet, das Berufungsverfahren zu gewinnen und die Punkte zurückzuerlangen. Denn die Strafe war einfach zu hart", berichtet Spengler gegenüber der adrivo Sportpresse von seinen unerfüllten Hoffnungen. Die dreieinhalb langen Wochen der Ungewissheit nähme Spengler aber auch ein zweites Mal in Kauf: "Es war aber erfreulich, von Mercedes diese Unterstützung zu bekommen - und einen Versuch was das Berufungsverfahren wert."

Und wenngleich sich der Vizemeister von 2007 in der Lausitz immerhin über Rang drei sowie den Erhalt der Meisterschaftschancen freuen durfte: Ganz hinwegsehen kann Spengler über die Entscheidung von Rennleitung und Sportgericht nicht. "Ich bin ein fairer Fahrer, der keine bösen Absichten verfolgt, und habe das, was in Hockenheim passiert ist, nicht gewollt", stellt der HWA-Pilot klar, der zum Saisonauftakt offenbar zumindest keine neuen Freundschaften im Abt-Audi-Lager schloss, "auch wenn Herr Scheider meinte sagen zu müssen, dass der Vorfall in Hockenheim unbedingt bestraft werden muss. So viel Aggressivität ist nicht meine Sache."

Manchmal seien die Entscheidungen der Rennleitung sehr gut, manchmal eben nicht so gut, bilanziert der vierfache DTM-Rennsieger mit Blick auf die generelle Strafvergabe. Der Zahl der Überholmanöver ist so jedoch aus Sicht Bruno Spenglers nicht immer geholfen: "Auf einer Strecke wie Brands Hatch gibt es keine gute Überholmöglichkeit, hier passiert es leicht, dass man bei Überholversuchen kollidiert. Da überlegt man es sich dann zweimal, ob man etwas riskiert..."