Bewegt wie die Geschichte des EuroSpeedways Lausitz zeigt sich auch die Audi-Historie in Klettwitz: Schwere Unfälle nach Reifenplatzern im berüchtigten Turn 1 2003, verspätete Siegesfeiern für Mattias Ekström nach Gary Paffetts Disqualifikation 2004, ein packendes Kopf-an-Kopf-Duell des Schweden und des Briten 2005, das Ekström am Ende für sich entschied. Zuletzt galt der EuroSpeedway allerdings tendenziell als Mercedes-Strecke - und tatsächlich hegt man in Ingolstadt Befürchtungen...

Abt

Nicht nur Timo Scheider empfindet die Auswirkungen des Gewichtsreglements nach Oschersleben als kurios: Während der drittplatzierte Audi-Jahreswagen um weitere sieben Kilogramm erleichtert wird, handelte Timo Scheider den Abt-Audi-Boliden mit Rang vier eine Verdopplung der Zusatzgewichte ein. "Ich hoffe, wir können das Zusatzgewicht so platzieren, dass es uns nicht ganz so wehtut. Natürlich wird es nicht einfach, aufs Podium zu kommen", muss Scheider mit Blick auf die 28 Kilogramm Gewichtsunterschied zwischen aktuellem A4 DTM und neuer Mercedes C-Klasse gestehen.

Auch mit zehn Kilogramm Gewichtsvorteil gelang 2006 kein Sieg, Foto: DTM
Auch mit zehn Kilogramm Gewichtsvorteil gelang 2006 kein Sieg, Foto: DTM

Auch Mattias Ekström sieht auf sein Team in Brandenburg ein "ganz hartes Wochenende" zukommen. Der Spitzenreiter der Meisterschaftswertung hofft darauf, dass ihn persönliche Sympathien für das hochmoderne Rennareal beflügeln können. "Der EuroSpeedway Lausitz war schon immer eine meiner Lieblingsstrecken. Ich habe dort mein erstes Podium geholt", blickt Ekström auf Zeiten zurück, als der EuroSpeedway noch geringfügig anders aussah: "Die erste Kurve ist zwar neu, aber der Rest der Strecke ist gleich geblieben."

Phoenix & Rosberg

Befand man sich bei Rosberg schon in Oschersleben nach dem dritten Platz für Mike Rockenfeller in Jubelstimmung, musste sich dem Persson-Team jedoch noch geschlagen geben, so hofft Teamchef Arno Zensen für das kommende Wochenende auf den ganz großen Coup: "Wir sind in Oschersleben Dritter geworden und haben nun noch bessere Voraussetzungen. Das kann lustig werden." Die 28 Kilogramm Gewichtsvorteil verglichen mit Mercedes scheinen jedoch auch nötig:

Im 2005er-A4 machte Mattias Ekström erfolgreich Jagd auf Gary Paffett, Foto: Sutton
Im 2005er-A4 machte Mattias Ekström erfolgreich Jagd auf Gary Paffett, Foto: Sutton

So reichte für die 2006er-Audi im vergangenen Jahr ein Vorteil von zehn Kilogramm nicht, um Bernd Schneiders Sieg in einer C-Klasse zu gefährden, die auch für den EuroSpeedway wie gebaut schien. Während auf Lausitzring-Neuling Lucas Luhr auf der Jagd nach ersten Erfolgen das lästige Streckenlernen hinzukommt, hofft Phoenix-Pilot Christian Abt nach zwei Nullrunden für das Eifeler Team auf den Durchbruch: "In Hockenheim und Oschersleben hat es mit den Punkterängen noch nicht geklappt, obwohl wir gute Chancen hatten. Die Voraussetzungen für den EuroSpeedway sind noch besser, da muss es endlich klappen..."

Futurecom TME

Nachdem es für Mattias Ekström 2005 im damaligen Audi-Neuwagen zumindest mit Gewichtsvorteil zum Sieg reichte, dürfen in einer Woche auch Adam Carroll im TME-Gebrauchtwagen erste Erfolge zugetraut werden. Wie Vanina Ickx tritt auch der Nordire mit einem nur 1.026 Kilogramm schweren 2005er-A4 an - und glaubt, dass im leichtesten Auto des DTM-Feldes auch das Kennenlernen mit der Strecke zumindest nicht schwerfallen wird: "Ich bin 2003 vier Runden mit einem DTM-Fahrzeug auf dem EuroSpeedway gefahren - ich weiß also zumindest, wo es langgeht. Wenn wir das Auto gut hinbekommen, sollte uns ein gutes Wochenende gelingen..."