Das war ohne Frage ein super Wochenende für mich. Schon das Qualifying war sensationell. Es war unglaublich, bei meinem zweiten Rennen aus der ersten Reihe zu starten. Nach meinem sehr guten Start konnte ich das Rennen anführen - das war ein tolles Gefühl. Der Podestplatz ist mehr, als ich mir hier erträumt hatte, aber ich wusste, dass es für uns gut laufen könnte. Deshalb ist der dritte Platz auch ein toller Erfolg für mein Team Rosberg, das sehr gute Arbeit geleistet haben. Die Jungs haben sich das echt verdient.

Zweites Rennen, erstes Podest - Traum eines jeden DTM-Debütanten, Foto: Sutton
Zweites Rennen, erstes Podest - Traum eines jeden DTM-Debütanten, Foto: Sutton

Aber ich muss zugeben, dass ich vor dem Start schon nervös war. Das war immerhin erst mein zweiter Start unter Rennbedingungen in der DTM. Da steht schon noch ein Fragezeichen dahinter, ob man alles so hinbekommt, wie man sich das vorstellt. Aber es hat alles geklappt und ich konnte als Führender in die erste Kurve einbiegen. Das war für mich die halbe Miete. Danach habe ich nur noch jede Runde versucht so schnell zu fahren, wie es ging. Trotzdem konnten sich Gary Paffett und Paul Di Resta durch ihre Boxenstoppstrategie vor Mika und mich setzen. Damit war ich zwischenzeitlich vom Podium vertrieben.

Später habe ich bei der Boxenausfahrt nur Mika gesehen und Timo leider komplett übersehen. Die Sicht nach rechts ist in den DTM-Autos sehr eingeschränkt. Aber ich habe die Situation mit Timo besprochen und geklärt. Für den Rest des Rennens lag ich immer knapp hinter Häkkinen. Kurz vor Schluss ergab sich für mich dann doch eine Möglichkeit. Ich sah eine Lücke, stieß hinein und habe meine Chance genutzt. Mir war schon vorher aufgefallen, dass Mika in einigen Kurven weit nach außen getragen wurde. Wir sind dann nebeneinander durch die Kurve gefahren und haben uns dabei berührt. Beide Autos haben einen kleinen Schaden davongetragen; leider war für Mika das Rennen im Anschluss gelaufen. Das tut mir leid, aber das ist Tourenwagensport - die Autos sind nun mal empfindlich.

Persönlich bin ich wahnsinnig glücklich, dass für mich in meinem zweiten DTM-Rennen ein Podium herausgesprungen ist. Die Jahreswagen, egal ob von Audi oder Mercedes, waren in Oschersleben sehr stark. Grundsätzlich finde ich es sehr gut, dass man mit jedem Auto gewinnen kann. Das ist auch für die Zuschauer eine tolle Sache, weil dadurch auch andere Fahrer nach vorne kommen. Wir geben alle unser Bestes und da ist es schön, zu sehen, dass die Chancen sehr ausgeglichen sind. Aber ich denke trotzdem, dass wir noch etwas abwarten müssen. Wir haben jetzt zwei Rennen absolviert und man hat gesehen, dass man mit den älteren Fahrzeugen gute Chancen hat. Natürlich ist das streckenabhängig, aber es sieht auch bei den nächsten Rennen für Audi sehr gut aus. Schließlich sind wir auf dem EuroSpeedway 28 Kilo leichter als Mercedes.