Durchaus mit Stolz hatte Alexandros Margaritis nach dem Hockenheimer Qualifying verkündet, vor seinem berühmtem Teamkollegen zu starten - und auch am Sonntag konnte Gary Paffett auf Platz acht weit weniger auftrumpfen als der viertplatzierte Margaritis. Nach seinem vergleichsweise blassen Formel-1-Testjahr im McLaren-Mercedes sah so mancher vorschnelle Beobachter den DTM-Champion von 2005 bereits entzaubert. Bis Paffett mit seinem Oscherslebener Sensationssieg im Jahreswagen bewies, nur für begrenzte Zeit mit Eingewöhnungsschwierigkeiten gekämpft zu haben...

"Der Unterschied zwischen 2005er- und 2006er-Mercedes ist überschaubar", stellt der Brite einen Vergleich zwischen seinem aktuellen Dienstwagen sowie seinem Meisterfahrzeug an, gibt jedoch gegenüber der adrivo Sportpresse zu: "Der größte Unterschied sind für mich in diesem Jahr die neuen Reifen, denn durch sie fährt sich das Auto doch deutlich anders, als ich es aus meiner letzten Saison 2005 gewohnt war."

Mit unveränderten Pneus hätte sich Paffett ein noch reibungsloseres Comeback vorstellen können, als es ihm ohnehin schon gelang. "Ich musste die DTM und ihre Rennen nach einem Jahr Pause neu lernen", berichtet der 26-Jährige und präzisiert, "das Rennenfahren an sich ist Teil meiner Natur, das war nicht das eigentliche Problem. Das Qualifying hingegen, alles in einer einzigen Runde wieder auf den Punkt zu bringen - das empfand ich schon als schwieriger. Hier musste ich Einiges noch einmal neu erlernen."

Nachdem Gary Paffett die Lehrlingsrolle schon beim zweiten Saisonlauf wieder ablegte, glaubt der nun neunfache DTM-Rennsieger, seinem ohnehin schon abgeklärten Persson-Team einen Teil seines F1-Backgrounds auf den Weg geben zu können. "Ich habe bei McLaren in technischer Hinsicht viel gelernt und was Tests und Entwicklung angeht, einen geschulten Blick bekommen, der mir und meinem Team auch in der DTM weiterhilft", kündigt Paffett an - der trotz aller Lernerfolge in der DTM nicht von seinem Formel-1-Traum lassen will...