Der Saisonstart hat bewiesen: Die neue DTM 2006 ist sogar noch besser als die alte. Besonders das neue Qualifying-Format ist viel besser und viel spannender. Es ist ein richtiger Krimi, der für einige Überraschungen gesorgt hat. Aber auch das Rennen war toll. Zu den bekannten Darstellern der letzten Saison kamen ein paar wirklich attraktive junge Leute hinzu, die richtig Gas gegeben haben - auch wenn am Ende doch wieder drei alte Hasen auf dem Podium standen.

Für meinen Geschmack gab es im Laufe des Rennens allerdings ein paar Berührungen und Unfälle zu viel. Wenn auf diese Weise nicht so viele Autos ausgefallen wären, wäre es sicherlich noch etwas spannender geworden. Im Mittelfeld gab es aber auch so viele packende Zweikämpfe mit Margaratis, Mücke, La Rosa & Co.

Vor allem Daniel La Rosa hat eine Superleistung gezeigt. Wir haben schon im Winter oft von ihm gesprochen und jetzt hat er seine Berufung in ein Cockpit gerechtfertigt. Alex Margaritis war genauso toll, wenn auch manchmal noch etwas zu ungestüm. Aber er besitzt auf jeden Fall ein Riesenpotenzial.

Mika Häkkinens vierter Platz ist für ihn am Ende ein gutes Ergebnis, aber er selbst hat sicherlich etwas mehr erwartet. Bei Audi hatte Ekström leider Pech, was sehr schade war. Auch Martin Tomczyk hatte wieder viel Pech im Rennen. Es wird Zeit, dass das Rennglück endlich einmal auf seiner Seite ist. Tom Kristensen zeigte hingegen eine superstarke Leistung: Von diesem Startplatz auf Rang 2 zu fahren und das mit einem leicht beschädigten Auto ist eine Superleistung.

Für das nächste Rennen ist somit jede Menge Spannung garantiert: Tom ist jederzeit dazu in der Lage Bernd Schneider zu schlagen, der in Hockenheim einen relativ ungefährdeten Sieg einfahren konnte. Andersherum gilt das für Bernd natürlich genauso: Audi und Mercedes sind momentan absolut auf Augenhöhe.

Trotzdem haben wir alle Opel schmerzlich vermisst. Es dürfte jedem Beteiligten etwas das Herz geblutet haben, dass die neue Saison ohne die Rüsselsheimer begonnen hat. Die Tribünen waren leider nicht ganz so gut gefüllt wie beim Saisonfinale 2005, aber das lag vielleicht auch am kühlen Wetter. Die TV-Quoten waren mit 2,12 Millionen Zuschauern im Schnitt und 14,7 Prozent Marktanteil jedenfalls fantastisch.

Zum Abschluss noch ein Wort zu den beiden Damen: Susie Stoddarts Leistung war eine wahre Freude. Natürlich wäre es schöner, wenn sie ganz vorne mitfahren könnte, aber das wird sicherlich noch kommen. Lassen wir sie ein Jahr lang Erfahrung sammeln und üben. Bei ihrem ersten Auftritt hat sie den Jungs jedenfalls schon einmal ordentlich eingeheizt und gezeigt, dass sie ihnen Paroli bieten kann.

Für das nächste Rennen auf dem EuroSpeedway ist es ganz schwierig Prognosen zu treffen. Eins ist aber sicher: Es wird sehr eng. Audi und Mercedes liegen gleichauf und nach dem Saisonstart in Hockenheim haben einige der Favoriten wie Ekström, Spengler oder Green noch etwas aufzuholen. Sie müssen versuchen so schnell wie möglich auf den Zug aufzuspringen, sonst könnte dieser bei nur 10 Rennen bald abgefahren sein.