Schnellste Rundenzeit, aber keine Pole: Dieses Schicksal hat am Samstag im Qualifying zum ersten Rennen der DTM an diesem Wochenende auf dem Sachsenring (heute ab 13:30 Uhr live bei ProSieben) Thomas Preining ereilt. Denn der amtierende DTM-Champion wird in der Startaufstellung um fünf Plätze nach hinten versetzt.

Zuvor hatte Preining am Nürburgring seine dritte Verwarnung der Saison erhalten. Eine Strafe, an welcher der Österreicher immer noch zu knabbern hat. "Schiedsrichter machen Fehler, aber das gehört dazu", so Preining am ProSieben-Mikrofon. Zumindest die drei Meisterschaftspunkte für die Pole-Runde darf Preining aber behalten. Für das Rennen gab sich der 26-Jährige zurückhaltend: "Grundsätzlich ist Überholen sehr schwierig, aber ich habe wie immer volles Vertrauen in mein Team. Mit der Strategie kann man ein bisschen was machen."

Bortolotti setzt Qualifying-Serie fort

Bei sommerlichen Bedingungen in Hohenstein-Ernstthal lieferten sich die Piloten einen üblich engen Kampf um die bestmögliche Startposition, die am Sachsenring aufgrund der Streckencharakteristik als eine der wichtigsten des Jahres gilt. Nachdem in den ersten 13 Minuten der 20-minütigen Session noch überhaupt keine schnellen Runden gefahren wurden, purzelten die Rundenzeiten in der Schlussphase wie üblich, wobei sich Preining mit einer Rundenzeit von 1:17.199 Minuten gegen Jack Aitken im Emil-Frey-Ferrari durchsetzte - neuer GT3-Streckenrekord auf dem Sachsenring. Aitken steht zum vierten Mal in seiner DTM-Karriere auf dem ersten Startplatz.

Neben Aitken wird SSR-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti den zweiten Startplatz einnehmen und fährt einen weiteren Meisterschaftspunkt ein. Der Meisterschaftszweite behält somit seine weiße Weste: An jedem Rennwochenende in der bisherigen Saison konnte er Punkte aus dem Qualifying mitnehmen und bereits 14 Zähler sammeln. Hinter Aitken und Bortolotti folgt das HRT-Mercedes-Duo aus Luca Stolz und Arjun Maini in der zweiten Startreihe.

Pepper bei DTM-Debüt in Top-10

Die Top-5 werden von Maro Engel (Winward-Mercedes) abgeschlossen. Es folgen Preining, Thierry Vermeulen im zweiten Emil-Frey-Ferrari und Debütant Jordan Pepper (GRT-Lamborghini). Der Lamborghini-Werksfahrer ersetzt an diesem Wochenende Stammfahrer Christian Engelhart bei GRT-Lamborghini. Der Sternberger erholt sich weiterhin von einer Knie-Operation und fällt bereits das dritte Rennwochenende in Folge aus. Am Norisring und auf dem Nürburgring war Engelhart vom einmaligen DTM-Sieger Franck Perera vertreten worden.

Bortolotti-Teamkollege Nicki Thiim und der Meisterschaftsführende Kelvin van der Linde komplettieren die Top-10. Thiim stand zwar noch aufgrund einer möglichen Blockierung von Vermeulen in den Kurven 12 und 13 im Fokus der Rennleitung, welche jedoch folgenlos blieb.

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Pleite für BMW und McLaren

Nicht wie erhofft lief das Qualifying für BMW und McLaren. Beide Marken verpassten die Top-10. Marco Wittmann als bestem Fahrer eines BMW M4 GT3 blieb nur Rang zwölf. Seine Schubert-Teamkollegen Sheldon van der Linde und Rene Rast erreichten P13 und P17. Wie Preining erhielt auch Rast jedoch am Nürburgring seine dritte Verwarnung und wird damit um fünf Startplätze nach hinten versetzt. Der dreifache DTM-Champion startet somit vom letzten Platz. Zu allem Überfluss drohte auch Sheldon van der Linde noch eine Strafe aufgrund eines möglichen Blockierens von Ricardo Feller in Kurve 12. Im Gegensatz zu Thiim erhielt van der Linde eine Strafe: Der Südafrikaner bekam eine Verwarnung aufgebrummt. Da es jedoch noch nicht seine dritte in dieser Saison ist, bleibt die Strafe (vorerst) ohne sportliche Auswirkungen.

Die beiden Dörr-McLarens um Clemens Schmid und Ben Dörr beendeten die Zeitenjagd währenddessen nur auf dem 16. und 19. Platz - und das obwohl beide Piloten des Rennstalls am 31. Juli als zwei von nur vier Fahrern im Vorfeld einen Testtag auf dem Lausitzring absolvierten. Auch Ricardo Feller im zweiten Abt-Audi erlebte eine Enttäuschung. Der Schweizer konnte sich lediglich den 18. Startplatz sichern, nachdem er gleich zu Beginn seines Versuchs einen Reifenschaden vorne rechts erlitten hatte.