Ralf Schumacher steht bei seinem Motorsport-Comeback nach zwölf Jahren gleich mal auf der Pole Position! Der frühere Formel-1- und DTM-Fahrer entschied das 1. Qualifying des Prototype Cup Germany auf dem Nürburgring am Freitagabend für sich. Bei seiner Rückkehr ins Cockpit teilt sich Ralf einen 455 PS starken LMP3-Prototypen erstmals mit seinem Sohn David Schumacher .

"Das Team mir wirklich ein super Auto hingestellt, das macht das Ganze viel leichter", sagte der 49-Jährige nach dem Qualifying-Erfolg zu Motorsport-Magazin.com. "Ich hatte nicht damit gerechnet, um ehrlich zu sein. In den Trainings lief es aber schon ganz gut, deshalb sind wir optimistisch ins Qualifying gestartet." Ralf und David starten im Team US Racing, das er zusammen mit dem früheren Mercedes-Cheftechniker Gerhard Ungar seit mehreren Jahren leitet.

Ralf Schumacher, David Schumacher, US Racing, Nürburgring, Prototype Cup Germany, LMP3
Schnelles Vater-Sohn-Duo: Ralf und David Schumacher am Nürburgring, Foto: Gruppe C Photography

Ralf Schumacher: "David wird das richtige Potenzial des Autos zeigen"

Ralf hat sich auch vom medialen Rummel um seine Person in der Boulevard-Presse am heutigen Freitag nicht aus der Ruhe bringen lassen, stark vorlegt und den ersten Startplatz für das Samstagsrennen (17:20-18:15 Uhr) erobert. Zuvor am Samstagmorgen kann Sohnemann David im 2. Qualifying (10:10-10:25 Uhr) für das Sonntagsrennen beweisen, ob er es seinem Vater gleichtun kann. Extra-Druck für den Junior? Ralf: "Der macht das schon! David wird morgen (in seinem Qualifying; d. Red.) das richtige Potenzial des Autos zeigen."

Das Vater-Sohn-Gespann startet im Rahmenprogramm des DTM-Wochenendes auf dem Nürburgring und hat im Vorfeld mindestens so viele Schlagzeilen produziert wie die deutsche Traditionsserie. Ralf startete zuletzt im Jahr 2012 in der DTM, bevor er seine lange und erfolgreiche Rennfahrer-Karriere an den Nagel hing. Sohn David kämpft nach zwei Jahren in der DTM aktuell im ADAC GT Masters um die Meisterschaft.

Ralf Schumacher, David Schumacher, US Racing, Nürburgring, Prototype Cup Germany, LMP3
Die Schumachers starten erstmals zusammen bei einem Rennen, Foto: Gruppe C Photography

Ralf Schumacher: Pole Position mit über zwei Zehntel Vorsprung

Papa Ralf setzte sich im Qualifying des Prototype Cup Germany gegen seine elf Konkurrenten mit eindeutigem Vorsprung durch. Für seine beste Runde im LMP3 benötigte er 1:23.799 Minuten - damit war Schumacher beachtliche 0,221 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte Julien Apotheloz, der vertrauter mit dem Auto ist und den zweiten Platz in der Meisterschaft belegt. Nur 0,074 Sekunden hinter Apotheloz landete Keanu Al Azhari auf dem dritten Startplatz.

Schumacher führte das nur 15 Minuten lange Qualifying frühzeitig an und konnte seine eigene Bestzeit mit seiner achten und letzten Runde noch einmal unterbieten. Das reichte endgültig für die Pole Position auf der 3,629 Kilometer langen Sprint-Variante des Nürburgrings, auf dem die DTM ihr fünftes Rennwochenende der Saison 2024 bestreitet. Die GT3-Rennwagen sind rund 3 Sekunden langsamer als die LMP3-Boliden, die Schumacher und Co. steuern.

Boxenstopp-Strafsekunden für Ralf und David Schumacher

In den beiden Prototype-Cup-Germany-Rennen zu je 55 Minuten wechseln sich die Fahrer beim Pflicht-Boxenstopp zur Rennmitte am Steuer ab. Die Boxenstopps müssen per Reglement mindestens 90 Sekunden dauern.

Zusätzlich gibt es je nach Fahrer-Einstufung 'Strafsekunden': Ralf ist als Fahrer der FIA-Kategorie 'Gold' eingestuft, Sohn David als 'Silber'-Pilot. Für diese Kombination hat der Prototype Cup Germany genau wie bei einem Silber/Silber-Duo 20 Zusatzsekunden beim Fahrertausch angeordnet. Am Samstag fährt Pole-Setter Ralf Schumacher den Start, am Sonntag macht David den Anfang.