Am Freitagnachmittag erhielt die DTM einen möglichen Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf des Rennwochenendes am Lausitzring. Starker Regen begrüßte die 20 Piloten zu Beginn des 2. Freien Trainings. Es schüttete derart heftig, dass die Session mit einer Verspätung von 13 Minuten begann. Und es wurde zunächst nicht besser: Nach neun Minuten ließ Rennleiter Sven Stoppe wegen zu starken Niederschlags rote Flaggen schwenken.

Nach einer knapp viertelstündigen Zwangspause konnten die Fahrer das Geschehen wieder aufnehmen und die Ideallinie mit jeder Runde ein kleines Stück trockener fahren - bis der Regen wieder zunahm. Für den DTM-Tross könnte das verregnete Training noch wertvoll werden: Am Sonntag ist nach aktuellem Stand zum Rennstart um 13:30 Uhr eine Regenwahrscheinlichkeit von 90 Prozent vorhergesagt. Am Samstag (Rennstart um 17:00 Uhr) besteht ein 35-prozentiges Regenrisiko.

Neuer Pirelli-Regenreifen feiert DTM-Debüt

Die Fahrer nutzten das Training, um sich mit dem brandneuen Regenreifen von DTM-Exklusivausstatter Pirelli vertraut zu machen. Die Italiener setzen die neue Mischung mit dem Namen 'Cinturato WHB' zunächst ausschließlich in der DTM sowie ihrer Rahmenrennserie, dem ADAC GT Masters, ein. Demnach gibt es keine echte Vorerfahrung mit den Regen-Pirellis.

"Die Entscheidung, die DTM als Startpunkt für die Einführung unserer neuen Generation von Regenreifen zu wählen, ist kein Zufall", sagte Matteo Braga, Manager Circuit Activities bei Pirelli. "Sie wurde auf Basis unserer Erfahrungen im vergangenen Jahr auf den Rennstrecken dieser Serie entwickelt und wird nun schrittweise auf alle GT-Serien ausgeweitet."

Lucas Auer robbt sich durchs Kiesbett nach vorne

Schnelle Rundenzeiten ließen die nassen Verhältnisse natürlich nicht zu, dafür tasteten sich die Fahrer und Teams an die Grenzen des unbekannten Regenreifens heran. Der erkältete Lucas Auer (Winward-Mercedes) kam sogar dreimal von der Strecke ab, konnte seine Zeiten aber kontinuierlich verbessern und landete schließlich auf dem fünften Platz. Weitere Piloten, darunter Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) und Clemens Schmid (Dörr-McLaren), erlebten ebenfalls Ausflüge ins Kiesbett oder über die Wiese.

Den 'Platz an der Sonne' hatte am Ende der 45-minütigen Session Manthey-Porsche-Neuzugang Ayhancan Güven inne. Der Türke übernahm früh die Spitze der Zeitenliste mit einer persönlichen Bestzeit von 1:35.573 Minuten und gab sie bis zum Ende nicht mehr ab. Im 1. Training am Mittag hatte sich Manthey-Teamkollege und DTM-Champion Thomas Preining die schnellste Rundenzeit (1:20.782 Minuten) geschnappt.

Kelvin van der Linde knapp hinter Ayhancan Güven

Hinter Güven rutschte Kelvin van der Linde (Abt-Audi) mir rund einer Zehntelsekunde Abstand auf den zweiten Platz. In der Lausitz rechnet sich der Südafrikaner nach dem schwierigen Saisonauftakt in Oschersleben einiges aus, nachdem die Äbte einen Haarriss im Chassis seines Audi R8 LMS GT3 entdeckt und repariert hatten. Das 1. Training beendete van der Linde auf dem dritten Rang.

Am Nachmittag folgten auf den Plätzen drei bis sechs Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari), Christian Engelhart (GRT-Lamborghini), Auer und Nicki Thiim im SSR-Lamborghini. Ricardo Feller (Abt-Audi) und Maro Engel (Winward-Mercedes) komplettierten die Top-8 des Klassements.

DTM-Rennen am Samstag später als üblich

Das DTM-Rennen am Samstag, 25. Mai beginnt später als üblich. Der Rennstart erfolgt einmalig um 17:00 Uhr statt zur gewohnten Zeit um 13:30 Uhr. Grund für den veränderten Zeitplan: ProSieben strahlt von 14:00 bis 16:45 Uhr sowie zwischen 18:05 und 21:00 Uhr die Halbfinals der Eishockey-WM im Fernsehen aus. Das DTM-Samstagsrennen wird zwischen den beiden Spielen übertragen.

Aufgrund der Verlegung zeigt ProSieben am Abend nicht nur das Rennen, sondern erstmals auch das DTM-Qualifying (13:05 - 14:00 Uhr) live im Fernsehen. Am Sonntag, 26. Mai kehren die DTM und ProSieben zum bekannten Ablauf zurück: dem Qualifying (09:40 - 10:00 Uhr) folgt das Rennen von 13:30 bis 14:30 Uhr.