Patric Niederhauser wechselt die Marke: Der Schweizer GT-Profi verlässt Audi nach langen Jahren und heuert 2024 bei Porsche an. Niederhauser erhält beim Sportwagenbauer den Status des offiziellen 'Vertragsfahrers', wie Porsche auf Anfrage von Motorsport-Magazin.com mitteilte. In welchen Rennserien und Rennen Niederhauser mit dem Porsche 911 GT3 R zum Einsatz kommen wird, soll zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.

"Für mich wird ein Kindheitstraum wahr, für solch eine ikonische Marke Rennen zu fahren", freute sich Niederhauser auf Instagram über die neue Herausforderung. Der 32-Jährige zählte seit 2020 zum Audi-Sport-Werkskader und gab 2023 sein Debüt in der DTM. Mit dem Audi-Kundenteam Attempto Racing, das sich über weite Teile der Saison schwertat, belegte er den 23. Platz mit 23 Punkten. Teamkollege Mattia Drudi sammelte nur 13 Zähler und verließ Audi nach dem Saisonende in Richtung Aston Martin.

Patric Niederhauser im Audi
Patric Niederhauser startete in der DTM 2023 für Attempto-Audi, Foto: DTM

Vorstands-Beben: Audi beendet Werksunterstützung

Nach der Auflösung des Audi-Werkskaders in Folge einer Vorstands-Entscheidung Mitte vergangenen Jahres, ab 2024 den Kundenteams keine Werksunterstützung mehr zu bieten, mussten sich die meisten Fahrer neue Aufgaben suchen. Audi-Urgestein Christopher Mies wechselte etwa zu Ford und fuhr zuletzt bei den 24 Stunden von Daytona zusammen mit Ex-Audi-Star Mike Rockenfeller den brandneuen Ford Mustang GT3.

Niederhauser bestritt einen Großteil seiner GT-Karriere nach dem Abschied aus der GP3 (heute FIA Formel 3) Ende 2014 auf Audi-Rennwagen. 2019 gewann er mit Rutronik-Audi und Teamkollege Kelvin van der Linde die Meisterschaft im ADAC GT Masters und empfahl sich für einen Platz im Audi-Werkskader. Bei seinen vier Starts beim 24h-Rennen Nürburgring erzielte Niederhauser mit Platz vier im Jahr 2022 im Car-Collection-Audi sein bestes Ergebnis. Mit Attempto-Audi fuhr er 2020 beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps auf den zweiten Platz.

ADAC GT Masters 2019: Niederhauser und van der Linde gewinnen die Meisterschaft, Foto: ADAC GT Masters
ADAC GT Masters 2019: Niederhauser und van der Linde gewinnen die Meisterschaft, Foto: ADAC GT Masters

Patric Niederhauser: Auch Ex-Meisterteam Rutronik fährt Porsche

Neben dem ADAC GT Masters zählte in den vergangenen Jahren die Blancpain/GT World Challenge zu Niederhausers Hauptprogramm. In der Sprint- und Endurance-Wertung der SRO-Meisterschaft startete Niederhauser in den letzten drei Jahren für Sainteloc-Audi.

Sein früheres Audi-Team Rutronik setzt 2024 zwei Porsche 911 GT3 R in der GT World Challenge ein. Auf einem der beiden Fahrzeuge geht mit Dennis Marschall ein weiterer Ex-Audi-Fahrer an den Start. Rutronik hat die Besetzung für seinen zweiten 911er noch nicht bekanntgegeben.

Update, 09. Februar: Das Porsche-Team Rutronik hat die Verpflichtung von Patric Niederhauser für die GT World Challenge bestätigt. Der Schweizer und Teamkollege Sven Müller nehmen hinter dem Steuer des Boliden im Sprintcup Platz. Routinier Julien Andlauer komplettiert das Profi-Trio für die fünf Langstreckenrennen. "Mit der Rückkehr von Patric Niederhauser möchten wir gemeinsam an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen", sagt der neue Rutronik-Teamchef Klaus Graf.