Lamborghini-Feiertag in der DTM! Nach dem Bekanntwerden der Rückkehr von SSR Performance am Donnerstagmittag, hat wenig später mit GRT auch das zweite Kundenteam des italienischen Sportwagenbauers nachgezogen. Die Mannschaft um den namensgebenden Teamchef Gottfried Grasser setzt 2024 zwei Lamborghini Huracan GT3 Evo2 in der deutschen Traditionsserie ein.
Im Gegensatz zu SSR hat Grasser bereits einen seiner beiden Einsatzfahrer verkündet: Christian Engelhart bestreitet die kommende Saison auf einem der Huracan des österreichischen Rennstalls. Der zweite Pilot soll zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden. In diesem Jahr zählte der Österreicher Clemens Schmid zum GRT-Stammaufgebot.
Christian Engelhart: GRT-Rückkehr als Werksfahrer
Mit Engelhart kehrt nicht nur ein vertrautes Gesicht zurück zur Truppe aus St. Margarethen in der Steiermark - sondern auch eines mit neuerlichem Werksfahrer-Status. Der 36-Jährige (Geburtstag am 13. Dezember) ist nach fünf Jahren bei Porsche jüngst zu Lamborghini zurückgekehrt. Engelhart ging bereits von 2016 bis 2019 für den Hersteller aus Sant'Agata an den Start und feierte in dieser Zeit mit GRT einen Klassensieg bei den 24 Stunden von Daytona (2019) sowie die Meisterschaft in der Blancpain-Serie (2017), heute als GT World Challenge bekannt.
Im DTM-Starterfeld 2024 wird Engelhart so oder so zu den Hinguckern zählen: Der Starnberger fährt einen Lamborghini in höchst auffälliger Gold-Lackierung. Für diesen Anstrich und Sponsorengelder ist GRT-Partner GGMT Revolution, ein Goldhandelsunternehmen, zuständig. Jenen Huracan steuerte Engelhart bereits beim vergangenen Saisonfinale in Hockenheim, als er für Lambo-Werksfahrer Andrea Caldarelli einsprang, der seinerseits als Ersatz für den ursprünglich eingeplanten Stammfahrer Mick Wishofer diente.
Engelhart, der zum DTM-Saisonbeginn noch für Toksport-Porsche antrat, in Oschersleben siegte und nach dem vierten Rennwochenende vorzeitig ausstieg, lieferte beim GRT-Comeback ab: Beim Samstagsrennen auf dem Hockenheimring fuhr er vom zweiten Startplatz als Dritter aufs Podest. Für die Grasser-Mannschaft war es der zweite Podiumserfolg nach dem Sensationssieg von Maximilian Paul (noch ein Wishofer-Ersatz...) im Regenrennen am Nürburgring. In einer ansonsten eher mauen Saison belegte GRT den zwölften und damit drittletzten Rang in der Team-Wertung.
Gottfried Grasser: "Christian war immer Teil der GRT-Familie"
Für Teamchef Grasser gilt Engelharts Verpflichtung als Glücksgriff, schließlich zählt er seit Jahren zu den stärksten GT3-Fahrern und gewann unter anderem 2020 das ADAC GT Masters mit SSR-Porsche. Für den zuvor unbekannten Evo2-Lamborghini benötigte Engelhart kaum Vorbereitungszeit. "Wir sind glücklich darüber, GRT mit einem uns sehr vertrauten Fahrer wie Christian in der Startaufstellung der DTM zu haben", sagte Lamborghini-Motorsportchef Giorgio Sanna.
Teamgründer Gottfried Grasser ist seit vielen Jahren bekannt dafür, an verdienten Fahrern festzuhalten und ihnen langfristig das Vertrauen zu schenken. Das gilt für Engelhart ebenso wie für dessen alten und neuen Werksfahrerkollegen Mirko Bortolotti, der mit GRT zahlreiche Erfolge feierte und dem Team trotz seines letztjährigen Wechsels zu SSR Performance stets verbunden blieb. Engelhart und Bortolotti teilten sich übrigens den 2019 in Daytona siegreichen GRT-Lambo.
"Für uns war nach dem Wochenende auf dem Hockenheimring sofort klar, wohin die Reise in der DTM 2024 gehen soll", sagte Grasser. "Christian blickt auf eine lange Geschichte mit uns zurück und war immer ein Teil der GRT-Familie. Bei seiner Rückkehr hat er uns sofort wieder mit den Qualitäten begeistert, die wir an ihm stets zu schätzen wussten. Das Ziel war von da an, ihn nächstes Jahr für die komplette Saison in einem unserer Autos zu sehen."
GRT- und Lamborghini-Vollzeitrückkehrer Engelhart: "Ich hatte bei meiner Rückkehr zu GRT für das DTM-Finale in Hockenheim sofort ein gutes Gefühl, welches sich auch gleich mit unserem Podiumserfolg bestätigt hat. Im kommenden Jahr als Werksfahrer von Lamborghini Squadra Corse mit GRT in der vollen DTM-Saison anzutreten ist sehr emotional und erfüllt mich mit großem Stolz."
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