Das zweite Qualifying vom Nürburgring an diesem Wochenende der DTM ist geschafft. Ricardo Feller im Abt-Audi konnte sich bei schwierigen Streckenbedingungen vor Sheldon van der Linde und Jack Aitken die Pole Position sichern. Feller drehte auf dem 3,629 Kilometer langen Sprintkurs eine 1:29.562 und war damit rund eineinhalb Sekunden langsamer als noch Mirko Bortolottis Pole-Zeit vom Samstag. Der 33-jährige SSR-Performance-Pilot drehte diese Zeit allerdings unter trockenen Bedingungen.

Heute hatte er mit technischen Gebrechen zu kämpfen und konnte so keine gezeitete Runde drehen. Der Motor des SSR-Lamborghinis ging während der Fahrt aus und ließ sich nicht wieder starten. Laut dem Team ist die Ursache noch nicht gefunden, um etwas mehr als zwei Stunden vor dem Start war ein Antreten Bortolottis damit fraglich. Für Ricardo Feller ist das in seiner zweiten DTM-Saison bereits die dritte Pole Position. Jack Aitken verliert seinen dritten Startplatz aufgrund einer Strafe.

Ricardo Feller gewinnt Reifenpoker

Das Qualifying am Samstag gestaltete sich von den Bedingungen ähnlich schwierig wie das Rennen am Samstag. Eine trockene Strecke fanden die DTM-Piloten an diesem Morgen nicht vor. Der nasse Asphalt trocknete zum Ende der Session allerdings wieder ab, wodurch erst sehr späte Zeiten für die Pole entscheidend waren.

Am besten damit umgehen konnte Abt-Pilot Ricardo Feller, der erst zum Ende des Qualifyings mit seiner letzten Runde die Zeit für die Pole Position in den Asphalt brennen konnte und dabei Jack Aitken von der Spitze verdrängte. Sheldon van der Linde im Schubert-BMW bestätigte seine Hochform vom Vortag, indem er sich in letzter Sekunde auch noch zwischen Feller und Aitken schieben konnte.

"Ich habe dem Team gesagt, dass wir die letzten sein müssen, die über die Linie fahren, weil es immer trockener wird", erklärte Sheldon van der Linde nach dem Qualifying am ProSieben-Mikrofon. "Das war der Schlüssel zum Erfolg, denn hinter uns wäre jeder schneller gewesen." Pole-Mann Ricardo Feller war sich dagegen von Beginn weg sicher, dass das Qualifying für ihn ganz gut laufen könnte: "Klar bin ich etwas überrascht, auf der Pole zu stehen, aber grundsätzlich habe ich mich schon auf das Qualifying gefreut, weil uns die Bedingungen ganz gut liegen. Mit den Slicks sind wir ein Risiko eingegangen." Ricardo Feller fuhr im Gegensatz zu anderen Piloten das ganze Qualifying auf Slicks.

Für Jack Aitken geht es in der Startaufstellung dennoch um drei Positionen zurück. Der Brite missachtete im Qualifying zweimal ein rote Flagge und reduzierte seine Geschwindigkeit in den entsprechenden Fällen nicht den Regeln entsprechend. Die Sportkommissare entschieden deshalb auf eine Startplatzstrafe von drei Rängen, womit Aitken nun von Rang 6 ins Rennen geht.

David Schumacher überrascht: Reihe zwei!

Die wohl größte Überraschung des Qualifyings war aber David Schumacher, der mit seinem Winward-Mercedes die viertschnellste Zeit fahren konnte. Auch er fuhr seine schnellste Runde ganz zum Schluss. Die Bedingungen würden ihm besonders gut liegen, verriet er unmittelbar nach dem Qualifying. "Hoffentlich gibt es vorne weniger Tumult, dort sollte es deutlich ruhiger werden und normalerweise ist es auch so, dass es vorne deutlich mehr Spaß macht", freut er sich nun auf das Rennen (Start: 13:30). Da Aitken aufgrund seiner Strafe zurückfällt, startet Schumacher vom dritten Platz.

David Schumacher in der DTM
David Schumacher profitierte von den schwierigen Bedingungen auf dem Nürburgring, Foto: ADAC Motorsport

Zufrieden zeigte sich auch Marco Wittmann, der sich mit seinem grünen Project-1-BMW einen 5. Startplatz sichern konnte und damit fünf Positionen weiter vorne startet als noch am Samstag. Auch er profitiert von der Aitken-Strafe. "Dass es doch noch trocken wird, hatten wir nicht ganz auf dem Schirm", haderte Wittmann dennoch ein wenig. "Ich hätte eine Runde mehr auf den Slicks gebraucht, aber wir können mit dem 6. Platz zufrieden sein."

Thomas Preining abgeschlagen

Weniger gut lief das Qualifying dagegen für Thomas Preining. Der Österreicher konnte nach seinem dritten Platz am Vortag keinen Startplatz in den Top-10 einfahren und startet das Rennen am Nachmittag damit vom 16. Rang. Tim Heinemann im Toksport-Porsche profitierte von den zunächst nassen Bedingungen, musste sich bei abtrocknender Strecke aber mit einem 11. Startplatz zufriedengeben. "Ich hätte auf den Slicks eine Runde mehr gebraucht, um vorne mitzufahren", betonte auch er.