Jahrzehntelang wussten Motorsport-Fans: Der berühmte Norisring in Nürnberg misst 2,3 Kilometer. Seit einer Streckenvermessung im vergangenen Jahr ist dieser Wert allerdings Geschichte - und auch jetzt beim 80. Int. ADAC Speedweekend an diesem Wochenende (07.-09. Juli 2023) ändert sich nichts: Der Stadtkurs hat weiterhin eine offizielle Streckenlänge von 2,162 Kilometern.
Die Bestätigung gab es zum Auftakt des dritten DTM-Rennwochenendes auf dem Norisring entlang des Dutzendteichs: Dokumente der Zeitnahme am Freitag gaben die 2.162 Meter als offiziellen Wert des Traditionskurses an. Das Saisonhighlight im DTM-Rennkalender wird dieses Jahr erstmals unter dem Banner des ADAC, der die Markenrechte von Gerhard Bergers ITR übernommen hat, ausgetragen.
Der Norisring wurde 2022 neu vermessen und so ergab sich eine Veränderung der Streckenlänge, weil in den 49 Jahren zuvor immer die äußere Linie und damit der weitere Weg als Maßstab galten. Der neue Wert setzt sich aus dem Mittel der äußeren weitesten und der inneren kürzesten Linie zusammen, die eine 'Centerline', also Mittellinie, ergibt - und somit auch eine mögliche Ideallinie.
Die Streckenlänge ist deshalb wichtig, weil sich daraus unter anderem die maximale Zulassung an Fahrzeugen (u. a. Formel-Rennwagen, GT3-Sportwagen, Tourenwagen) für Training, Qualifying und Rennen ergibt.
Eine Streckenänderung gibt es aber doch an diesem Wochenende: Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com wurde ein Streckenposten in der Dutzendteich-Kehre versetzt, weil die Fahrer diesen Bereich aus dem Cockpit heraus besser sehen können. Zudem haben jetzt die Marshalls dieses Postens sowie des davor liegenden einen direkten Sichtkontakt. Zuschauer dürfen sich dieses Jahr nicht im Bereich der Dutzendteich-Kehre aufhalten.
Im vergangenen Jahr erklärte Roland Bruynseraede, Streckenabnehmer und Sicherheitsbeauftragter der FIA, gegenüber Motorsport-Magzin.com die Hintergründe für die veränderte Streckenlänge am Norisring: "Weil der Norisring und beispielsweise auch Le Mans im Gegensatz zu anderen weltweiten Rennstrecken keine permanente ist, wird der Kurs in jedem Jahr vor einer Veranstaltung inspiziert und dabei spielt unter anderem das Thema Sicherheit eine große Rolle."
Permanente Rennstrecken wie beispielsweise der Nürburgring werden laut Bruynseraede alle drei Jahre inspiziert und nach möglichen Auflagen neue Lizenzen ausgestellt - für den Eifelkurs sogar zwei wegen der Grand-Prix-Strecke und der legendären Nordschleife. Das 'fränkische Monaco', wie der legendäre Stadtkurs in Nürnberg auch gerne bezeichnet wird, war zu Beginn 2, später sogar 4 Kilometer lang. Seit 1972 hatte die Streckenlänge rund um die geschichtsträchtige Zeppelintribüne mit ihren nur vier Kurven 2,3 Kilometer betragen.
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