Im zweiten Rennen in der Magdeburger Börde waren Christian Engelhart und Tim Heinemann (beide Toksport WRT) sowie Thomas Preining und Dennis Olsen (beide Manthey EMA) auf die Plätze eins bis vier gerast. Heinemann, der in beiden Läufen jeweils Platz zwei belegte, reiste als Tabellenführer (42 Punkte) nach Zandvoort, gefolgt von Teamkollege Engelhart sowie Franck Perera (beide 32) im Lamborghini Huracan GT3 Evo2 von SSR Performance.

Diese Überlegenheit hatte Konsequenzen, zumal im Fahrerlager davon gesprochen wird, dass Porsche vor Saisonbeginn bezüglich der eigenen Performance angeblich nicht alle Karten aufgedeckt hätte. Solche Spielereien sind nicht neu, kommen aber bei der SRO Motorsports Group, die für die BoP zuständig ist, bekanntlich nicht gut an.

So war es wenig verwunderlich, als die neue Einstufung für Zandvoort auf dem Tisch lag. Die Porsche 911 GT3 R müssen 20 Kg zuladen und auch die Leistung wurde mit einem um 1,5 mm kleineren Luftmengenbegrenzer reduziert. Zudem müssen Engelhart (+20 Kg), Heinemann (+10) und Preining (+5) noch zusätzlich Erfolgsballast für die Plätze eins bis drei im zweiten Oschersleben-Rennen einladen.

All das schlägt sich natürlich in Zahlen nieder, wie der neunte Platz von Preining als bestem Porsche-Fahrer in beiden Trainingssitzungen (kumuliert) beweist. Markenkollege Heinemann nahm den scheinbaren Nachteil gelassen. „Ich kann es nicht beeinflussen und nehme es wie es kommt. Man freut sich nie, wenn sich die BoP negativ auswirkt, aber das gehört dazu. Manchmal profitiert man und manchmal eben auch nicht“, schätzte der DTM-Neuling und Tabellenführer die schlechte Ausgangsposition erfreulich realistisch ein. „Soll ich mich jetzt aufregen, ändern kann ich es ja sowieso nicht. Ich bin ganz entspannt und das ist sicher kein Nachteil.“

Heinemann hat sich mit einem Test und im Simulator auf Zandvoort vorbereitet und betont, „ich habe keinen Druck und nichts zu verlieren.“ Viele andere seiner Konkurrenten hätten wesentlich mehr Druck. „Wir haben schon mehr erreicht, als wir uns vorgenommen haben, denn aus einem Podium sind bereits zwei geworden (zweimal P2 in Oschersleben, d. Red.).“

Apropos Wettbewerber: Neben Porsche dürften auch Ferrari und Lamborghini alles andere als glücklich über die Änderungen für Zandvoort sein. Nach Meinung von Insidern und Experten sind Audi, BMW und Mercedes-AMG Favoriten auf Siege und Podiumsplatzierungen.

DTM-BoP Zandvoort 2023:

Audi: 1.315 kg/2 x 36 mm (Restriktor)
BMW: 1.295 kg/2,05 - 2,73 bar (Ladedruck)
Ferrari: 1.310 kg/1,79 - 2,38 bar (Ladedruck)
Lamborghini: 1.330 kg/1 x 51 mm (Restriktor)
Mercedes: 1.330 kg/2 x 34,5 mm (Restriktor)
Porsche: 1.310 kg/2 x 38 mm (Restriktor)

Audi: -5 kg
BMW: -
Ferrari: +10 kg und 0,02 bar (Ladedruck)
Lamborghini: +30 kg
Mercedes: -15 kg
Porsche: +20 kg und -1,5 mm (Restriktor)

Gewichte
Audi 1260 + 55 Kg BoP-Ballast = 1315 Kg 
BMW1265 + 30 Kg BoP-Ballast = 1295 Kg (unverändert) 
Ferrari1275 + 35 Kg BoP-Ballast = 1310 Kg (unverändert) 
Lamborghini1250 + 80 Kg BoP-Ballast = 1330 Kg  
Mercedes-AMG1285 + 45 Kg BoP-Ballast = 1330 Kg 
Porsche1250 + 60 Kg BoP-Ballast = 1310 Kg 
Erfolgsgewichte beim zwieten Rennen in Oschersleben
Christian EngelhartToksport-POrsche+20kg
Tim HeinemannToksport-Porsche+10kg
Thomas PreiningManthey EMA-Porsche+5kg

Zum Vergleich die DTM-BoP Oschersleben 2023:

Audi: 1.320 kg/2 x 36 mm (Restriktor)
BMW: 1.295 kg/2,05 - 2,73 bar (Ladedruck)
Ferrari: 1.300 kg/1,79 - 2,36 bar (Ladedruck)
Lamborghini: 1.300 kg/1 x 51 mm (Restriktor)
Mercedes: 1.345 kg/2 x 34,5 mm (Restriktor)
Porsche: 1.290 kg/2 x 39,5 mm (Restriktor)