Die neue Ära der DTM unter der Leitung des ADAC rückt immer näher. BMW M Motorsport hat aus Sicht der Hersteller den Anfang gemacht und seine Teams und Fahrer für die Saison 2023 präsentiert.
Schubert Motorsport und BMW-Werksfahrer Sheldon van der Linde werden auch in diesem Jahr in der bekannten Konstellation an den Start gehen, um ihre 2022 errungenen Titel in beiden Wertungen zu verteidigen. Schubert Motorsport hat aber auch weitere News: Rene Rast wird im zweiten Cockpit des BMW M4 GT3 neben Champion van der Linde an den Start gehen.
Als neuer Rennstall in der Startaufstellung der DTM wird Project 1 ebenso auf zwei BMW M4 GT3 setzen. Einen davon wird der zweimalige DTM-Champion Marco Wittmann pilotieren. Der zweite Fahrer soll noch bekanntgegeben werden.
Van der Linde: Vom Jäger zum Gejagten
Schubert Motorsport wird 2023 auf Mission Titelverteidigung gehen. Ein Akt, bei dem der Rennstall versuchen wird, auf die Erfahrung der vergangenen Saison zurückzugreifen. "Die Rolle der Gejagten haben Team und Fahrer bereits beim Saisonfinale 2022 mit Bravour ausgefüllt. Es wird spannend sein, zu beobachten, wie sie sich in der kommenden Saison schlagen", so Andreas Roos, Leiter BMW M Motorsport.
Van der Linde ist unterdessen davon überzeugt, dass seinem Rennstall noch ein Schritt nach vorne gelungen ist. "Man sagt ja, es ist immer schwerer, einen Titel zu verteidigen, als ihn zum ersten Mal zu gewinnen", erklärt der Südafrikaner. "Dabei vertraue ich auf die Fähigkeiten meines Teams, das sicher im Vergleich zum Vorjahr noch einmal stärker sein wird."
Vanthoor springt für Rast ein
Roos freut sich zudem darüber, BMW-Neuzugang Rene Rast 2023 mit an Bord zu haben, auch wenn dieser in der DTM aufgrund seines Engagements in der Formel E für McLaren ein Rennwochenende verpassen wird. "Wir sind überzeugt von Renés Klasse und glauben daran, dass er trotzdem in der Meisterschaft eine Hauptrolle spielen kann."
Während die DTM im niederländischen Zandvoort gastiert, bestreitet die Formel E am 24. Juni 2023 in Portland, USA ihr zwölftes von 16 Saisonrennen. Rast errang beim vergangenen Rennwochenende in Saudi-Arabien seinen ersten Podestplatz für das britische Traditionsteam. Beim DTM-Lauf in Zandvoort springt der neue BMW-Werksfahrer Dries Vanthoor, der jüngere Bruder von Porsche-Pilot Laurens Vanthoor, für Rast bei Schubert ein.
Dass für Rast die Formel E Priorität genießt, hatte McLaren-Teamchef Ian James bereits klar gegenüber Motorsport-Magazin.com zum Ausdruck gebracht. Mit dem dreifachen DTM-Champion rechnet sich BMW trotzdem eine Menge in der deutschen Traditionsserie aus. "Man kann einem Rene Rast zutrauen, dass er eine Meisterschaft auch mit zwei Rennen weniger gewinnen kann", sagte BMW-Motorsportchef Roos schon im Dezember zu Motorsport-Magazin.com.
Rast, der nach langen Audi-Jahren seine ersten Rennen im BMW M4 GT3 bestreiten wird und parallel in die Entwicklung des neuen LMDh-Autos involviert ist, blickt dieser Herausforderung gespannt entgegen: "Mit neuem Umfeld und neuem Auto, das ich bisher noch gar nicht kenne, wartet natürlich eine große Herausforderung auf mich. Aber diese nehme ich sehr gerne an."
"Mit Sheldon und René haben wir zwei absolute Top-Fahrer in den Autos", sagt Schubert-Teammanager Marcel Schmidt. "Darüber hinaus haben wir eine erstklassige Crew, welche durch die Erfahrungen der Debütsaison für jede Herausforderung bereit ist. Das ist besonders wichtig, da wir durch die Veränderungen in der Organisation der DTM auch auf der Rennstrecke teilweise andere Vorzeichen erwarten. Zugleich haben wir vor diesem Hintergrund vollstes Vertrauen in den ADAC als neuen Ausrichter der Serie."
Project 1 in der DTM: "Hat uns alle beeindruckt"
Project 1 dagegen wird 2023 mit der DTM ein neues Terrain betreten. Der Rennstall ist seit vielen Jahren aus den Porsche-Markenpokalen bekannt, feierte unter anderem mit den heutigen BMW-Werksfahrern Rast oder Philipp Eng Titelgewinne und blickt auch in der WEC auf Erfolge wie einen Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans zurück.
Die Mannschaft unter der Leitung von Hans-Bernd Kamps, der mit tolimit eine bekannte Motorsport-Agentur betreibt, liebäugelte nach Informationen von Motorsport-Magazin.com schon vor einiger Zeit mit einem DTM-Einstieg - jetzt ist der Coup gelungen. Zuletzt richtete Project 1 unter anderem die DTM-Rahmenrennserie BMW M2 Cup aus und setzte seine Tradition der Nachwuchsförderung damit konsequent fort.
Als BMW-Werksfahrer für die diesjährige DTM-Saison erhält Project 1 den zweifachen DTM-Champion Wittmann, der zuletzt für Walkenhorst Motorsport antrat und eine eher schwierige Saison 2022 mit einem Sieg beim Finale in Hockenheim versöhnlich beendete.
"Der Weg, den die Mannschaft in den vergangenen Jahren dank seiner Professionalität gegangen ist, hat uns alle beeindruckt", so Roos über Project 1. "Ein Champion wie Marco Wittmann ist aus unserer Sicht die perfekte Wahl als Teamleader."
Zweiter DTM-Fahrer von Project 1 noch nicht bekannt
Auch Wittmann äußert schon eine kleine Kampfansage: "Natürlich wird es mit einem neuen Team darauf ankommen, dass wir uns schnell aufeinander einspielen, um erfolgreich arbeiten zu können. Aber, wer mich kennt, weiß, dass ich immer erfolgshungrig bin und in der Vergangenheit auch mit neuen Teams früh Top-Ergebnisse einfahren konnte."
Der zweite Fahrer neben Wittmann ist noch nicht bekannt. Potenzielle Kandidaten werde aktuell in enger Abstimmung zwischen dem Team, BMW M Motorsport und dem ADAC evaluiert, heißt es in der Pressemitteilung von BMW M Motorsport.
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