Maxime Martin kehrt nach fünf Jahren Abwesenheit zu BMW M Motorsport zurück. Die Verpflichtung des früheren DTM-Fahrers ab 2023 gab der Autobauer aus München an diesem Mittwoch offiziell bekannt. In welchen Programmen Martin zum Einsatz kommen wird, will BMW zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.

Mit Ausnahme des LMDh-Projekts (IMSA) wurden bislang keine Programme in der DTM, der GT World Challenge oder für die großen 24-Stunden-Rennen bestätigt. Mit dem Comeback des 36-Jährigen und der Team-Neuverpflichtung WRT stocken die Bayern ihr 'Belgien-Kontingent' noch weiter auf - bahnt sich hier eine Zusammenarbeit der Landsmänner an?

Martin ging zwischen 2014 und 2017 zu 64 DTM-Rennen für BMW an den Start und erzielte in dieser Zeit drei Siege sowie zehn Podestplätze. Seine besten Gesamtresultate waren zwei siebte Plätze in den Jahren 2014 und 2015.

Zum Ende der Saison 2017 war für Martin kein Platz mehr im Werkskader, der Abschied in Richtung Aston Martin soll nicht allzu harmonisch verlaufen sein. Unter dem neuen BMW-Motorsportchef Andreas Roos, dessen Werkskader damit noch weiter anwächst, bietet sich nun eine neue Gelegenheit.

"Ich freue mich riesig auf die neue Herausforderung und darauf, nach fünf Jahren zu BMW zurückzukehren", sagte Martin. "Es wird großartig, viele Leute, die ich kenne, wiederzusehen, viele Leute, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Nun wieder dort zu sein und arbeiten zu können, ist fantastisch. Ich freue mich auf die Zukunft und die kommenden Projekte."

Foto: DTM
Foto: DTM

Martin blickt auf eine lange Karriere mit BMW zurück: Bereits 2013 wurde er in den Werkskader aufgenommen und startete vor dem DTM-Debüt - wo in den 80er-Jahren bereits Vater Jean-Michel aktiv war - für das BMW Team RLL in der damaligen American Le Mans Series. Zuvor im Jahr 2012 hatte sich Martin mit Platz zwei in der BMW Sports Trophy aus dem Kundensport-Programm für Einsätze im Werksfahrer-Aufgebot empfohlen. In jener Saison erzielte er vierte Plätze im ADAC GT Masters mit Alpina-BMW sowie mit Marc VDS bei den 24-Stunden-Rennen am Nürburgring und in Spa.

"Maxime gehört zu den vielseitigsten Fahrern im internationalen Rennsport", sagte BMW-Chef Roos. "Er ist schnell, ein harter, talentierter Arbeiter und bringt unheimlich viel Erfahrung sowohl im Sprint- als auch im Langstreckensport mit. Seine vielen Erfolge sprechen für sich. Darüber hinaus ist Maxime einfach ein super Typ, und es ist klasse, ihn nun wieder in unserer BMW M Motorsport Familie zu haben."

Nürburgring 2013: Martin brilliert im strömenden Regen, Foto: Patrick Funk
Nürburgring 2013: Martin brilliert im strömenden Regen, Foto: Patrick Funk

Auch abseits der DTM konnte Martin mehrfach in BMW-Rennwagen überzeugen. Motorsport-Fans erinnern sich noch heute an seine legendäre Runde beim 24h-Rennen Nürburgring 2013 unter strömendem Regen - mit dem BMW Z4 GT3 von Marc VDS holte er am Ende den zweiten Platz beim Eifel-Klassiker. "Das war sicherlich eines meiner besten Rennen und hat geholfen, meine Karriere voranzutreiben", erinnerte sich Martin später im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Den größten Erfolg feierte Martin 2016 mit dem Sieg beim 24h-Heimrennen in Spa-Francorchamps, damals auf einem ROWE-BMW mit den Teamkollegen Philipp Eng und Alexander Sims. Dem Podestplatz am Nürburgring 2023 ließ Martin in der 'Grünen Hölle' im Jahr 2015 einen weiteren zweiten Platz folgen.

Der Sieger-BMW von ROWE bei den 24h Spa 2016, Foto: Vision Sport Agency
Der Sieger-BMW von ROWE bei den 24h Spa 2016, Foto: Vision Sport Agency

2018 wechselte Martin von BMW in den Werkskader von Aston Martin. Mit unterschiedlichen Kundenteams des britischen Sportwagenbauers bestritt er unter anderem die GT-Klassiker in Daytona, Sebring, auf dem Nürburgring sowie in Spa. Parallel startete Martin in der ETCR-Serie und schloss die Saison mit Romeo Ferraris - für das Team startete auch BMW-Kollege Bruno Spengler - auf dem vierten Rang ab.

Mit Aston Martin feierte Martin seinen größten Triumph mit dem LMGTE-Pro-Klassensieg bei den 24 Stunden von Le Mans 2020. Beim berühmtesten Rennen der Welt teilte er sich den Aston Martin Vantage damals - wie schon früher in Spa - mit dem Briten Alex Lynn. Harry Tincknell komplettierte das damalige Aston-Erfolgstrio.