Es war das chaotischste Rennen der bisherigen DTM-Saison 2022: 16 von 27 Fahrern fielen beim Samstagsrennen auf dem Norisring vorzeitig aus. Ein völliges Chaos, das für zahlreiche Diskussionen unter den Fans und im Fahrerlager sorgen wird.

Zu den wenigen Gewinnern zählten Thomas Preining, der Porsche im KÜS-911er den ersten Sieg der DTM-Geschichte bescherte sowie Markenkollege Dennis Olsen (SSR-Performance), der beim Heimspiel seines Münchner Rennstalls seinen ersten Podestplatz erzielte. "Das Rennen war ein völliges Chaos von Anfang bis Ende", sagte Porsche-Werksfahrer Preining. "Zum Glück konnte ich mich aus dem Ärger raushalten."

Und sicherlich auch Rene Rast (Abt-Audi), der sich mit einem drohenden Reifenschaden als Dritter in Ziel rettete. Das heutige Rennen auf dem Nürnberger Stadtkurs kommentierte der Abt-Audi-Pilot mit den passenden Worten: "So etwas habe ich selten erlebt, dass so viel Chaos herrscht. Heute ging es nur ums Überleben."

"Das wird nicht billig, die Autos sind ziemlich teuer", legte Rast nach. "Das wird ein sehr teurer und langer Tag für die oftmals privaten Teams. Ich bin nicht mal ganz sicher, ob alle genug Ersatzteile zur Verfügung haben. Angesichts der aktuellen Situation herrscht Knappheit."

Zu den Gewinnern müssen eigentlich alle elf Fahrer zählen, die nach 57 Runden, drei Safety Cars und einer Full Course Yellow die Zielflagge sahen. Wie Lokalmatador und amtierender DTM-Champion Maximilian Götz (Winward-Mercedes), der bei seinem Heimrennen nach Start von P11 den sechsten Platz erzielte.

Götz sprach kurz nach dem Rennende Klartext zum chaotischen Rennen. "Man muss die Fahrer in die Verantwortung nehmen", sagte der Mercedes-Pilot bei ProSieben. "Es muss bestraft werden ohne Ende. Wir sind hier nicht beim Stock-Car, aber so hat es sich angefühlt. Das war kein schönes Rennen und leider keine gute Werbung für die DTM mit so vielen Safety Cars und kaputten Autos. Das sollte nicht sein."

Als sehr aggressiv beschrieb BMW-Schubert-Pilot Philipp Eng, der als Fünfter ins Ziel kam, gerade die Restarts nach den Safety Cars. "Ich fand das grenzwertig", meinte der Österreicher. Unterstützung gab es von Kelvin van der Linde, der weniger Glück hatte und als Pole-Setter nach mehreren Crashes vorzeitig ausfiel. "So viele Restarts funktionieren nicht, da muss man eine andere Lösung finden. Das hier geht gar nicht."