Ein Großteil des 2. Freien Trainings der DTM auf dem Norisring ist wortwörtlich 'ins Wasser gefallen'. Am Freitagnachmittag auf regennasser Strecke verzichteten zahlreiche Fahrer und Teams auf eine schnelle Runde über den 2,3 Kilometer langen Stadtkurs. Zur Halbzeit der 45-minütigen Session hatten nur 14 der 27 Piloten eine gezeitete Runde gesetzt.

In den ersten zehn Minuten sorgten vor allem DTM-Debütant Ayhancan Güven, der bei AF-Corse-Ferrari für Nick Cassidy einspringt, Laurens Vanthoor im SSR-Porsche und GRT-Lamborghini-Pilot Alessio Deledda (keine Runde im 1. Training wegen technischer Probleme) für etwas Unterhaltung auf der Rennstrecke.

Die völlig unbedeutende Bestzeit sicherte sich letztendlich Arjun Maini (HRT-Mercedes). Der Inder, 2021 beim Norisring-Finale erstmals auf dem Podium, benötigte 54,057 Sekunden für seine schnellste Runde und war rund 4 Sekunden langsamer als Thomas Preining, der im 1. Training am Mittag die Bestzeit (49,835 Sekunden) aufgestellt hatte.

Hinter Spitzenreiter Maini folgten Ineichen-Ersatzmann Franck Perera (GRT-Lamborghini), Maro Engel (GruppeM-Mercedes), Luca Stolz (HRT-Mercedes), Laurens Vanthoor (SSR-Porsche), Dennis Olsen (SSR-Porsche), Nico Müller (Rosberg-Audi), Ayhancan Güven (AF-Corse-Ferrari), Ricardo Feller (Abt-Audi) und Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini) auf den Plätzen zwei bis zehn.

Gar keine gezeitete Runde am Nachmittag legten Lokalmatador Marco Wittmann und Teamkollege Esteban Muth (Walkenhorst-BMW), Kelvin van der Linde (Abt-Audi), Lucas Auer (Winward-Mercedes), Thomas Preining (Bernhard-Porsche) sowie Clemens Schmid (GRT-Lamborghini) zurück.

Zum ersten Mal in dieser DTM-Saison gingen offizielle Sessions bei nassen Bedingungen über die Bühne. Bei den bisherigen Events in Portimao, auf dem Lausitzring sowie in Imola blieb es durchweg trocken.

Norisring: Freitag ins Wasser gefallen

Zwar regnete es nicht allzu stark über dem berühmten Nürnberger Stadtkurs, doch die Strecke trocknete nur langsam ab. An vielen Stellen stand das Wasser auf dem Asphalt, doch die Piloten hielten sich schadlos respektive fern von den Mauern. Erst in der Schlussphase des Trainings bei abtrocknenden Bedingungen wurde es etwas geschäftiger auf der Strecke.

Die Zurückhaltung bei nassen Bedingungen war keine Überraschung: Nur für den Freitag war Regen in Nürnberg vorhergesagt. Am Samstag und Sonntag (Rennen ab 13:30 Uhr live bei ProSieben im TV) soll es durchweg trocken bleiben bei sommerlichen Temperaturen von bis zu 30 Grad - mehr als 10 Grad mehr als am heutigen Trainings-Freitag. Die mangelnde Vorbereitung verleiht dem weiteren Verlauf des Rennwochenendes noch mehr Würze.

Keine Strafen trotz wenig Fahrzeit

Kurz vor dem Beginn des regnerischen 2. Trainings kündigte die Rennleitung an, dass die Autos aus Sicherheitsgründen nicht mindestens 50 Prozent der Zeit auf der Strecke verbringen müssen. Laut Sportlichem Reglement ist das eigentlich eine Voraussetzung, andernfalls drohen nach Informationen von Motorsport-Magazin.com Geldstrafen für betroffene Teams.

Weiter geht es am Samstagmorgen mit dem Qualifying (09:40-10:25 Uhr), das erstmals in der Geschichte der DTM wegen des großen Starterfeldes in zwei Gruppen unterteilt ist.