Der interne Strafenkatalog für die DTM-Saison 2022 wird überprüft und gegebenenfalls angepasst, wie aus einer Mitteilung des Rennleiters vor dem anstehenden Rennwochenende auf dem Norisring (01.-03. Juli 2022) hervorgeht.

Kernpunkt der Mitteilung: Der Strafenkatalog, der nicht öffentlich einsehbar und nicht im Sportlichen Reglement aufgeführt ist, soll laut Rennleiter Christian Vormann (Stellvertreter von Scot Elkins) "nur als Referenz und nicht als Katalog oder Nachschlagetabelle für Strafen" gelten.

Laut dem Schreiben bedeutet das, dass ab dem Norisring-Event ausgegebene Strafen möglicherweise nicht mit zuvor zugewiesenen Strafen aus den vorherigen Veranstaltungen 2022 übereinstimmen. Sprich: Strafen, die bislang auf eine Art geahndet wurden, könnten zumindest in der Theorie nun eine andere Form der Bestrafung nach sich ziehen. Strafen aus der Vergangenheit dienen demnach nicht mehr als Referenz oder Blaupause für künftige Vorfälle.

Das hatte die Rennleitung nach einem Teammanager-Meeting am Donnerstagabend des vorangegangenen DTM-Rennwochenendes in Imola beschlossen. Vorfälle auf dem italienischen GP-Kurs wurden nach Informationen von Motorsport-Magazin.com bereits nach den neuen Beschlüssen gehandhabt, jetzt aber erst schriftlich formuliert und veröffentlicht.

Einen internen Strafenkatalog mit konkret formulierten Bestrafungen für Vorfälle gab es bereits in der DTM-Saison 2021, dem ersten Jahr unter dem GT3-Reglement. Im Sportlichen Reglement sind unterdessen nur allgemeine Vorfälle und allgemeine Möglichkeiten einer Bestrafung aufgeführt.

"Aufgrund der Tatsache, dass es für die DTM-Saison 2022 einen neuen Rennleiter und ein umfassend geändertes Reglement gibt, wurde beschlossen, die Stewards-Penalty-Richtlinien zu überprüfen und anzupassen", hieß es im Schreiben des Rennleiters.

Und weiter: "Wir sind uns bewusst, dass dies eine bedeutende Änderung gegenüber der Saison 2021 ist, aber da seitdem so viele Änderungen am Amt vorgenommen wurden, ist es sinnvoll, es auf diese Weise anzugehen."

Die nun kommunizierte Anpassung des Strafenkatalogs muss nicht zwingend bedeuten, dass das bisherige Strafmaß jetzt 'auf den Kopf gestellt' wird. Zu sehen etwa in Imola, als Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini) wegen falsch registrierter Reifen im Training eine Strafversetzung um 10 Plätze in der Startaufstellung erhielt. Die gleiche Strafe wegen eines vergleichbaren Vergehens hatte bereits zuvor am Lausitzring David Schumacher (Winward-Mercedes) kassiert.

Mitteilung des Rennleiters im Wortlaut

Nach Gesprächen beim Teammanager-Meeting in Imola und aufgrund der Tatsache, dass es für die DTM-Saison 2022 einen neuen Rennleiter und ein umfassend geändertes Reglement gibt, wurde beschlossen, die Stewards-Penalty-Richtlinien zu überprüfen und anzupassen.

Die Strafrichtlinien 2022 sind ein internes Dokument zur ausschließlichen Verwendung durch den Rennleiter und die Sportkommissare, um sicherzustellen, dass Strafanträge einheitlich sind.

Dies bedeutet, dass ab dem Norisring-Event ausgegebene Strafen möglicherweise nicht mit zuvor zugewiesenen Strafen aus den vorherigen Veranstaltungen 2022 übereinstimmen.

Die Strafrichtlinien dienen nur als "Referenz" und nicht als Katalog oder "Nachschlagetabelle" für Strafen.

Wir sind uns bewusst, dass dies eine bedeutende Änderung gegenüber der Saison 2021 ist, aber da seitdem so viele Änderungen am Amt vorgenommen wurden, ist es sinnvoll, es auf diese Weise anzugehen.