Lamborghini hat seinen aktuellen GT3-Huracan weiter aufgerüstet und eine Evolutionsstufe für den Einsatz ab der Motorsport-Saison 2023 präsentiert. Das Streckendebüt des italienischen Sportwagens, den unter anderem die Teams GRT und T3 Motorsport in der DTM ins Feld führen, folgt im Januar 2023 bei den 24 Stunden von Daytona.

Der Lamborghini Huracan GT3 EVO2 folgt auf die letzte Ausbaustufe des Rennwagens aus dem Jahr 2019 und basiert auf der Basis des Straßenmodells Huracan STO. Kundenteams können sich auf ein überarbeitetes Aerodynamik-Paket und ein neues Ansaugsystem beim Motor einstellen. Das EVO2-Paket gibt es als Bausatz für die aktuelle Generation des GT3-Huracan zu kaufen. Die ersten Auslieferungen sollen im zweiten Halbjahr 2022 erfolgen.

Während Lamborghini seinem Top-Kundensportler eine Auffrischungskur verpasst, startet Italien-Konkurrent Ferrari ab 2023 mit einem gänzlich neuen Modell auf Basis des Ferrari 296. BMW hat dieses Jahr sein Debüt mit dem brandneuen BMW M4 GT3 gegeben, während Audi mit einer zweiten Evo-Version seines Audi R8 LMS GT3 aufwartet. Der GT3-Sport boomt weiter und dürfte mit der geplanten Einführung bei den 24 Stunden von Le Mans ab 2024 anstelle der GTE-Autos eine zusätzliche Aufwertung erfahren.

Giorgio Sanna, Motorsportchef von Lamborghini, erklärt: "Der neue Huracan GT3 EVO2 ist nicht einfach eine Weiterentwicklung des aktuellen Fahrzeugs. Es handelt sich um ein neues Projekt, das den Technologietransfer zwischen der Motorsportabteilung von Lamborghini und dem Unternehmen untermauert." Mit der Entwicklung des Evo2-Pakets peilt Lamborghini das 2015 gesteckte Ziel an, 500 Einheiten des GT3-Huracan an Kunden weltweit zu verkaufen. Wie viele es bislang waren, wurde nicht kommuniziert.

Foto: Lamborghini
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Unter der Haube des Huracan-EVO2 werkeln ab 2023 erstmals elektronisch betätigte Drosselklappen, um die Effizienz des V10-Motors zu steigern. Die Lufthutze im sechseckigen Design sowie die Heckfinne stammen vom Huracan STO und sollen zu einem effizienteren Ansaugsystem und einer besseren Fahrzeugbalance beitragen. Die Lufthutze ist mit einem Schnorchel verbunden, der die seitlichen Lufteinlässe ersetzt. Das gesamte von der Lamborghini Squadra Corse entwickelte System ist mit nur vier Schrauben am Motor montiert.

Neue Splitter, der Diffusor und ein mit Zylon verstärkter Unterboden sollen die aerodynamische Effizienz zusätzlich verbessern und für einen höheren Abtrieb als beim aktuellen GT3 EVO sorgen. Zum neuen Paket gehört auch der Heckflügel, der auf Stützen aus einer Aluminiumlegierung montiert ist, die vom STO inspiriert wurden. Die neuen Stützen ermöglichen gegenüber denen des EVO-Modells eine genauere Einstellung des Flügels.

Foto: Lamborghini
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Auch die Bremsanlage wurde mit neuen von der Squadra Corse konzipierten Bremssätteln und -belägen aufgewertet, um die Leistung bei Langstrecken- wie Sprintrennen zu optimieren. Sie wurden gemeinsam mit der obligatorischen Traktionskontrolle und dem Antiblockiersystem entwickelt, damit das Auto bei geringer Haftung einfacher zu kontrollieren ist, selbst von gut betuchten Amateurfahrern.