Die Vorbereitungen zur ersten DTM-Saison unter dem GT3-Reglement sind besser als von vielen Kritikern erwartet angelaufen. Allerdings mit einem Rückschlag: der Absage von Jenson Buttons RJN-Team und damit auch dem Verlust eines McLaren als Vollzeit-Marke 2021.

Am Rande der Testfahrten auf dem Hockenheimring sprach Gerhard Berger erstmals über den Verlust des prominenten Formel-1-Weltmeisters und dessen Team. Der DTM-Chef geht davon aus, dass die Absage aufgrund von finanziellen Engpässen zustande kam. "Es wäre toll gewesen, Button dabei zu haben. Leider war es nicht möglich das Budget dorthin zu bringen, dass er sich wohl gefühlt hätte, eine konkurrenzfähige Saison durchzuführen", so Berger.

Berger will sich aber von dieser einen Absage nicht seine optimistische Haltung zum Saisonstart vermiesen lassen. Er zieht mit Blick auf das DTM-Starterfeld ein positives erstes Fazit: "Wenn wir Klien dazu zählen, dann stehen wir bei fünf Marken. Das schaut schon gut aus." Damit spricht Berger auf den Rennstall JP Motorsport an, der mit dem Ex-Formel-1-Fahrer Christian Klien in einem McLaren 720 S GT3 einzelne Rennen in Angriff nehmen will.

Berger gesteht: Waren sehr spät dran

An den Testfahrten in der vergangenen Woche nahmen 19 Fahrer aus zehn verschiedenen Teams teil. Aktuell besteht das Startfeld aus 17 permanenten Startern. "Ich glaube, dass riesiges Potential da ist. Indem auf die GT3-Fahrzeuge gewechselt wurde, kommen viele verschiedene Hersteller zusammen. Wir werden einen super Sport sehen mit Top-Fahrern", meinte kürzlich McLarens Formel-1-Teamchef Andreas Seidl bei Sport1.

Berger sieht unterdessen noch Luft nach oben. Den Grund für die ordentliche, aber nicht überragende Anzahl an Teams sieht er bei der Unsicherheit im letzten Jahr, als lange nicht klar war, ob es die DTM 2021 nach dem Class-1-Ende und den Hersteller-Ausstiegen überhaupt geben würde. Berger: "Wir waren sehr spät dran und bei einigen Teams waren die Budgets schon vergeben."

Der Österreicher mahnte zur Geduld: "Man kann nicht erwarten, dass sich täglich drei neue Möglichkeiten auftun. Wir sind noch nicht fertig und arbeiten noch an dem ein oder anderen Hersteller". Gleichzeitig räumte der frühere Formel-1-Fahrer ein: "Natürlich hätte ich noch gerne den einen oder anderen Hersteller gehabt. Aber man kann nicht alles an einem Tag erreichen."