Robin Frijns ist der große Sieger beim ersten Rennen des DTM-Wochenendes auf der Sprint-Variante am Nürburgring. Der Niederländer setzte sich nach einem chaotischen Rennverlauf und einem harten Kampf mit Rene Rast auf der 3,6 Kilometer-langen Strecke durch. Audi ist damit seit sieben Rennen in der Eifel ungeschlagen.

Einen Rückschlag im Titelkampf erlebte Nico Müller. Der Schweizer wurde bei einem Safety-Car-Restart von Marco Wittmann gedreht, konnte mit Platz 5 allerdings noch den Schaden in Grenzen halten.

Chaos am Nürburgring

Robin Frijns legte bereits am Start den Grundstein für seinen Sieg, indem er Pole-Setter Rene Rast überholte. Von da an ließ der Abt-Pilot nichts mehr anbrennen und zeigte auch bei den Indy-Style-Restarts nach gleich drei Safety-Car-Phasen keine Nerven. Für Frijns war es er dritte DTM-Sieg in seiner Karriere. Die ersten beiden Erfolge feierte er in diesem Jahr am Lausitzring und am letzten Sonntag auf der GP-Variante des Nürburgrings.

Rene Rast hingegen musste beim zweiten Restart Marco Wittmann ziehen lassen, kam allerdings an seinem Landsmann eine Safety-Car-Phase später wieder vorbei. Auf den letzten Runden kam Rast durch Push-to-Pass- und DRS-Unterstützung noch nah an Frijns heran, doch er schaffte es nicht ein Manöver gegen den späteren Rennsiege zu setzen.

Mit Marco Wittmann auf Position 3 sicherte sich BMW zumindest ein kleines Erfolgserlebnis mit dem ersten Podium nach zwei bitteren Klatschen in der letzten Woche. Phillipp Eng auf Platz 4 komplettierte das relativ gute BMW-Ergebnis.

Müller mit Schadensbegrenzung: P5 nach Dreher

Für den Meisterschaftsführenden Nico Müller war die Chance auf den Sieg oder eine Podiums-Platzierung bereits nach wenigen Runden zerstört. Beim Restart wurde er von Marco Wittmann und Jonathan Aberdein in die Zange genommen, es kam zu einer Berührung und Müller drehte sich in Kurve 2. Dadurch wurde der Schweizer bis ans Ende des Feldes durchgereicht.

Durch einen frühen Boxenstopp und einem gelungenen Safety-Car-Restart kam Müller wieder bis auf Platz 5 nach vorne. Obwohl er auf älteren Reifen unterwegs war, gelang es Müller diese Position bis zur Zielflagge zu halten. Durch den Sieg von Robin Frijns beträgt der Vorsprung von Müller in der Meisterschaft allerdings nur noch 13 Punkte.

Rudolf Dittrich (Leiter BMW Motorsport Fahrzeugentwicklung): "„Das war eine großartige Teamleistung mit dem Podesterfolg von Marco Wittmann, Platz vier für Philipp Eng und insgesamt fünf BMW M4 DTM in den Top-10. Mich freut nicht nur unser Ergebnis an sich, sondern die Tatsache, dass wir vom Speed her im Qualifying deutlich konkurrenzfähiger waren und über die Renndistanz auf Augenhöhe mit den Audis kämpfen konnten. Das zeigt, dass sich unsere Arbeit seit dem vergangenen Wochenende gelohnt hat."

Das zweite Rennen auf der Nürburgring-Kurzvariante findet morgen um 13.30 Uhr statt. Das Qualifying geht bereits am Vormittag um 10.40 Uhr über die Bühne.

DTM 2020: Fahrer-Meisterschaft nach 11/18 Rennen (Top-5)

PositionFahrerHerstellerPunkte
1Nico MüllerAudi216
2Robin FrijnsAudi203
3Rene RastAudi180
4Loic DuvalAudi85
5Mike RockenfellerAudi79

DTM 2020: Hersteller-Meisterschaft nach 11/18 Rennen

PositionHerstellerPunkte
1Audi755
2BMW329

DTM Nürburgring: So lief das Samstagsrennen

Die Startaufstellung: Rene Rast sicherte sich die dritte Pole Position in der Saison und seine erste im dritten Nürburgring-Rennen. Audi hat damit bisher alle elf Qualifikations-Sessions in diesem Jahr für sich entschieden. Robin Frijns startete aus der zweiten Position, dahinter folgte der Meisterschaftsführende Nico Müller. Die weiteren Startpositionen belegten die BMW-Piloten Philipp Eng, Jonathan Aberdein und Marco Wittmann. Von P7 aus startete Ferdinand Habsburg vor Jamie Green, Fabio Scherer und Timo Glock.

Wetter: Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von 21 Grad ging das Rennen in der sonst für sein launisches Wetter bekannten Eifel unter trockenen Bedingungen über die Bühne. Aufgrund der gelockerten Corona-Maßnahmen konnten wie schon letzte Woche 2.500 Zuschauer das Rennen an der Strecke verfolgen.

Der Start: Robin Frijns erwischte einen Blitzstart und übernahm bereits vor Kurve 1 die Führung von Rene Rast. Phillipp Eng kämpfte sich nach wenigen Kurven an Nico Müller vorbei auf die dritte Position. Dahinter folgten nach der ersten Runde Wittmann, Aberdein und Habsburg.

Die Boxenstopps: Der erste, der zum Reifenwechsel die Boxengasse ansteuerte war Loic Duval, der nach gerade einmal sieben Runden seinen Pflicht-Stopp absolvierte. Nico Müller steuerte in der neunten Runde die Box an. Jamie Green und Ferdinand Habsburg tauschten ihre Reifen in Runde 11.

Sheldon Van der Linde, Mike Rockenfeller und Robert Kubica absolvierten ihren Pflichtstopp in Runde 13. Der erste Spitzenfahrer, der zum Stopp abbog, war Phillipp Eng in Runde 15. Nach dem Unfall von Loic Duval bogen alle, die ihren Stopp noch nicht absolviert hatten an die Box ab. Darunter auch Robin Frijns, Rene Rast und Marco Wittmann. Für den letzten Stopp des Rennens sorgte Jamie Green, der die dritte Safety-Car-Phase für einen weiteren Reifenwechsel nutzte.

Die Zwischenfälle: Ferdinand Habsburg ging in der zweiten Kurve in Kurve 2 von der Strecke in das Kiesbett. Er konnte die Fahrt fortsetzen, fiel aber bis an das Ende des Klassements zurück.

Nach zwei Runden kam außerdem das Safety Car auf die Strecke, da ausgangs der letzten Kurve Debris auf der Strecke lag. Die Trümmer resultierten aus einem Zusammenstoß zwischen Loic Duval und Timo Glock, der von der Rennleitung untersucht wurde. Loic Duval erhielt dafür eine Verwarnung. Das Safety Car fuhr nach nur zwei Runden wieder zurück an die Box.

Am Restart geriet Nico Müller unter Druck von Wittmann und Aberdein. Nach einer Berührung mit Witmann drehte sich Müller und der Tabellenführer fiel bis auf Platz 15 zurück. Die Stewards entschieden, dass es sich um einen Rennvorfall handelte und verhängten keine Strafe.

Loic Duval verbremste sich in Runde 15 in Kurve 5 und kollidierte mit der Streckenbegrenzung. Dadurch bogen alle, die noch keinen Stopp eingelegt hatten an die Box ab. Erneut wurde das Safety Car auf die Strecke gerufen. Duval konnte nach einiger Zeit das Rennen fortsetzen.

Doch das Rennen von Loic Duval endete einige Runden später. In Runde 20 kollidierte er mit Fabio Scherer, nachdem dieser mit Lucas Auer kollidiert war. Das Rennen von Loic Duval und Fabio Scherer endete durch diese Kollision, während Auer weiterfahren konnte. Es wurden keine Strafen für den Unfall verteilt. Der Zwischenfall hatte allerdings die dritte Safety-Car-Phase zur Folge.

Nach einer Berührung im Zweikampf mit Timo Glock ging am Wagen von Jamie Green etwas zu Bruch und der Brite musste zwei Minuten vor Schluss das Rennen aufgeben.