Die DTM testet in dieser Woche auf dem Nürburgring eine technische Neuerung, um die Sicherheit zu verbessern. Wie zum Auftakt am Montag beim BMW von Timo Glock und Mike Rockenfellers Audi zu sehen war, wurde der Heckflügel mit einem zusätzlichen Bauteil verstärkt. Dadurch wirkt die Heckpartie der DTM-Boliden mit dem ohnehin ausufernden Flügelblatt noch wuchtiger.

Das neue HYLO-Device am Heckflügel von Mike Rockenfellers Audi, Foto: Audi Communications Motorsport
Das neue HYLO-Device am Heckflügel von Mike Rockenfellers Audi, Foto: Audi Communications Motorsport

Bei der Verstrebung handelt es sich um das sognannte HYLO-Device. Die neue Heckflügelhalterung mit einer größeren Oberfläche und stärkerem Profil soll beim Ausbrechen des Fahrzeugs einen größere Rückstelleffekt bewirken. Das Teil, zunächst nur bei zwei Autos im Einsatz, wird auf die bestehende Heckflügelkonstruktion angebracht.

HYLO ist eine Abkürzung für "High Yaw Lift off", als Yaw bezeichnet man den Dreh-Winkel um die vertikale Z-Drehachse des Fahrzeugs. Die Neuerung soll einen möglichen Abhebe-Effekt bei Highspeed-Drehern und Unfälle verringern. Prominentes Beispiel: Pietro Fittipaldis heftiger Unfall 2019, als der Brasilianer beim Qualifying in Brands Hatch auf nasser Piste die Kontrolle verlor und mit hoher Geschwindigkeit in der Streckenbegrenzung einschlug.

DTM-Unfall: Video zu Fittipaldis Quali-Crash in Brands Hatch: (02:43 Min.)

Eine weitere Neuerung, die sich bei den aktuellen Testfahrten auf dem Nürburgring entdecken ließ: Die sogenannte Shoe-Box am Heck der DTM Fahrzeuge wird aus Natur- statt Kohlefaser hergestellt. Dadurch sollen sich laut Angaben der DTM sowohl Steifigkeit als auch Splittereigenschaften dieses hinteren Fahrzeugecken verbessern.

Die überarbeitete Shoe-Box, hier am Heck des Audi RS 5, Foto: Audi Communications Motorsport
Die überarbeitete Shoe-Box, hier am Heck des Audi RS 5, Foto: Audi Communications Motorsport

Einheitsbauteile bleiben ein großes Thema in der DTM, um die Kosten nicht ausufern zu lassen. 2019 gab es hier Schwierigkeiten, weil einige Bauteile für den V8-Motor ausgelegt waren und mit den verstärkten Schwingungen des Turbo-Motors zu kämpfen hatten. Einige Einheitsteile wurden über den Winter verstärkt, um die Zuverlässigkeit zu erhöhen.

Für 2020 wird die per Reglement erlaubte Gesamtzahl gewisser EB-Teile reduziert. Die wichtigsten sind Kupplungen, Bremsscheiben und Bremsbeläge an der Hinterachse. Außerdem dürfen für die 18 Rennen am Unterboden der Autos insgesamt nur noch 15 Holzplatten zur Kontrolle der Bodenfreiheit benutzt werden. Bisher war die Zahl der Skid Pads freigestellt.