Zwei Testtage und zwei Freie Trainings liegen beim DTM-Finale 2019 in Hockenheim nun hinter den japanischen Gaststartern von Honda, Lexus und Nissan. Und vor allem ein Thema bestimmt das Fahrerlagergespräch im Zusammenhang mit ihrer Leistung.

Den japanischen Rennfahrzeugen gelingt es sowohl im Trockenen, als auch im Nassen nicht, den Grip der ungewohnten DTM-Einheitsreifen von Hankook optimal auszunutzen. Damit war vor dem Rennwochenende allerdings auch zu rechnen, selbst wenn zuvor in Japan mit den DTM-Reifen getestet werden konnte. Denn Honda, Lexus und Nissan müssen sich umstellen, schließlich kommen in der Super GT spezielle Entwicklungsreifen unterschiedlicher Hersteller zum Einsatz.

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass schon beim Test am Donnerstag dem ein oder anderen Beobachter im Fahrerlager auffiel, wie sehr die japanischen Boliden herumrutschen. Auf nasser Strecke potenziert sich das nochmals. "Das war ein großer Schock für uns, denn wir hatten überhaupt keinen Grip. Das war eine ganz andere Arbeit als mit unseren Reifen in Japan, und deshalb hatten wir solche Probleme mit dem Grip", bekannte Nissan-Fahrer Ronnie Quintarelli im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com mit Blick auf das nasse FP1.

Wie zum Beweis flogen sowohl Quintarellis Teamkollege Tsugio Matsuda und Lexus-Pilot Nick Cassidy im Nassen in der Sachs-Kurve ab. Glücklicherweise ohne gravierende Folgen für Fahrer und Auto. "Das war die erste nasse Session für sie auf den Hankooks. Sie müssen erst noch die Reifen verstehen lernen, wir fahren ja schon seit einigen Jahren damit", relativierte etwa BMWs Marco Wittmann in der PK im Anschluss an das 1. Freie Training.

Hockenheim: Steile Lernkurve bei Honda, Lexus, Nissan

Doch trotz aller Probleme lässt sich auch konstatieren: Die Lernkurve im Lager der Japaner ist sehr steil. Der gemeinsame Auftritt mit den DTM-Teams soll kein gemütliches Schaulaufen werden. Honda, Lexus und Nissan gehen durchaus ambitioniert in dieses Rennwochenende. Das verdeutlichten schon die Boxenstopp-Übungen am Donnerstag. "Die werden heute dazu lernen und morgen noch besser sein", warnt DTM-Champion René Rast.

Dabei lernt die japanische Abordnung nicht nur die Reifen immer besser kennen, sondern auch die Autos können immer besser auf den Hockenheimring eingestellt werden. "Es gab immer noch viele feuchte Stellen im FP2, daher sind wir auch da mit dem Regen-Setup auf die Strecke gegangen, um den Regengrip zu verbessern. Wir haben viel Potenzial gefunden", erklärte Quintarelli im Anschluss an beide Freitags-Trainings. Die Balance des Fahrzeugs sei noch sehr schlecht gewesen, begründet er den 21. und letzten Platz.

Doch im Laufe des Wochenendes soll es noch weiter nach vorne gehen. Ein erstes Indiz dafür lieferte die Leistung von Lexus-Fahrer Ryo Hirakawa, der im FP2 zwischenzeitlich in den Top-5 rangierte. Auch der Honda NSX mit Jenson Button am Steuer zeigte sich vielversprechend.