Der Samstags-Sieger schlägt auch in Brands Hatch zu! Marco Wittmann gewann das erste von zwei Rennen der DTM in Brands Hatch. Im Samstags-Lauf auf der britischen Traditionsstrecke wandelte das BMW-Aushängeschild die Pole Position in seinen vierten Saisonsieg um - Wittmann gewann in diesem Jahr stets das erste Rennen eines Wochenendes.

Mit der Pole und dem Sieg machte Wittmann in der Meisterschaft weiter Boden gut auf Tabellenführer Rene Rast. Der Audi-Star brachte seinen zweiten Startplatz ohne größere Mühen ins Ziel. Spannend wurde es nur in der letzten Runde, als Rast wie ein Torpedo heranflog und die meist fünf Sekunden Rückstand auf Wittmann am Ende auf 0,3 Sekunden verkürzte. "Wir waren wohl etwas zu konservativ mit den Reifen", meinte Rast.

Kurzzeitig duellierte sich der DTM-Champion von 2017 mit Markenkollege Nico Müller, der durch einen vergleichsweise frühen Boxenstopp Boden gutmachen konnte: Von P8 gestartet, sammelte der Schweizer mit dem dritten Platz weitere Punkte und festigte ebendiesen Rang in der Gesamtwertung.

Hinter den drei Titelanwärtern - bei denen die Verhältnisse mit großen Zeitabständen schnell geklärt waren - blieb es spannend bis zur letzten Minute. Philipp Eng schickte sich nach einem späten Boxenstopp an, Jagd auf Audi zu machen. Der Österreicher schnappte sich in der Schlussphase zunächst Mike Rockenfeller und verfolgte dann Loic Duval. Der Franzose konnte sich jedoch verteidigen und den fünften Platz hinter Robin Frijns ins Ziel bringen.

Mit Rast, Müller, Frijns, Duval und Rockenfeller auf Platz sieben fuhren hinter Sieger Wittmann fünf Audis in die Top-8.

Aston-Martin sammelt Führungs-Kilometer

Aston Martin schrammte beim ersten Heimrennen knapp an einem Erfolg vorbei: Paul Di Resta lange auf dem achten Platz, bis er kurz vor Schluss wegen eines technischen Problems ausfiel. Für den früheren DTM-Champion wäre möglicherweise ein Top-Resultat drin gewesen, nachdem er direkt am Start von P4 die Führung übernommen hatte. Die Rennleitung brummte Di Resta wegen eines erkennbaren Frühstarts jedoch eine 5-Sekunden-Boxenstopp-Strafe auf.

Ähnlich ärgerlich lief es für Di Restas Markenkollegen Daniel Juncadella (immerhin Platz 10) und Jake Dennis. Die beiden Aston Martin kollidierten beim Start mit BMW-Pilot Timo Glock. Der Spanier wurde als Auslöser des Unfalls ausgemacht und mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Dennis musste sein Heimspiel schon nach der ersten Runde beenden.

Die Meisterschaft: Rene Rast behält die Gesamtführung mit 178 Punkten, doch Marco Wittmann macht erneut Boden gut. Mit Pole und Sieg in Brands Hatch kommt der BMW-Fahrer nun auf 146 Zähler. Zwischen den beiden Titelanwärtern liegt weiter Nico Müller auf dem zweiten Rang. Der Schweizer sammelte bislang 151 Punkte. Nach elf von 18 Rennen hat Philipp Eng auf Platz vier mit 119 Zählern bereits einen etwas größeren Rückstand.

DTM in Brands Hatch: So lief das Samstags-Rennen

Die Startaufstellung: Marco Wittmann erzielte in einem actionreichen Qualifying (65 Minuten vor dem Rennstart) seine vierte Pole Position. Dahinter folgte mit Rene Rast der Meisterschaftsführende auf dem zweiten Platz, während Titelanwärter Nico Müller auf Position acht fuhr. Überschattet wurde das Qualifying vom schweren Unfall von WRT-Rookie Pietro Fittipaldi, dessen Audi zu stark beschädigt wurde, um im Rennen starten zu können. Dank geschickter und mutiger Reifen-Strategie fuhr Paul Di Resta im Aston Martin auf den vierten Startplatz, Markenkollege Jake Dennis wurde Siebter.

Der Start: Hammer beim Heimrennen! Paul Di Resta übernahm von Startplatz vier schon nach wenigen Metern die Führung im Aston Martin Vantage. Wegen eines Frühstarts erhielt der frühere DTM-Champion allerdings eine 5-Sekunden-Boxenstoppstrafe. Pole-Setter Marco Wittmann fiel zunächst auf die zweite Position zurück, während Rene Rast von P2 hinter Audi-Markenkollege Loic Duval auf den vierten Platz durchgereicht wurde.

Titelanwärter Nico Müller verbesserte sich von der achten bis auf die fünfte Position. Im hinteren Feld krachte es zwischen den beiden Aston-Martin-Fahrern Daniel Juncadella und Jake Dennis, von denen Timo Glock in die Zange genommen wurde. Der Brite Dennis musste seinen Rennwagen nach der ersten Runde an der Box abstellen.

Die Boxenstopps: Mit Jamie Green und Jonathan Aberdein bogen in Runde 6 zwei Audi-Fahrer als Erste in die Boxengasse zum Pflicht-Reifenwechsel ab. In der 9. Runde folgte Ferdinand Habsburg nach einem Ausrutscher auf der Strecke. Sein Reifenwechsel an der Box von R-Motorsport dauerte viel zu lange - nicht das erste Mal, dass in dieser Situation Probleme beim Österreicher auftraten.

Vom fünften Platz absolvierte Nico Müller im 12. Umlauf seinen Pflicht-Boxenstopp und damit als Erster der Titelkandidaten. Marco Wittmann folgte auf P2 liegend in der 14. Runde. Audi reagierte und rief eine Runde später Rene Rast zum Hankook-Reifenwechsel herein. Es kam daraufhin kurz zum Dreier-Duell zwischen Wittmann, Müller und Rast, das der BMW-Pilot für sich entschied.

In Runde 16 kam neben Mike Rockenfeller auch Paul Di Resta an die Box. Der zu diesem Zeitpunkt führende Aston-Martin-Fahrer musste vor dem Pflicht-Reifenwechsel seine 5-Sekunden-Strafe wegen Frühstarts antreten. "Das war keiner", versicherte Di Resta bei dieser Gelegenheit. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch Robin Frijns, Philipp Eng und Bruno Spengler auf ihren Start-Reifen unterwegs.

Die Ausfälle: DTM-Rookie Pietro Fittipaldi konnte das Rennen nach seinem schweren Unfall im vorangegangenen Qualifying nicht aufnehmen. Seinem Team WRT gelang es nicht, den stark beschädigten Audi RS 5 DTM rechtzeitig zu reparieren. Bei BMW traten am M4 von Joel Eriksson mehrere technische Probleme auf, weshalb auch der Schwede auf den Start verzichten musste. Somit traten nur 16 Fahrer das Rennen an.

Nach dem Rennstart erwischte es dann auch einen Aston-Martin-Fahrer. Jake Dennis wurde früh von Timo Glock in die Mauer auf der Start/Ziel-Geraden gedrückt, nachdem der BMW-Pilot seinerseits von Dennis' Markenkollege Daniel Juncadella angeschoben worden war. Während Dennis seinen Wagen in der Box von R-Motorsport abstellen musste, kassierte Juncadella eine Durchfahrtsstrafe.

Bitter: In der letzten Runde fiel Paul Di Resta wegen eines technischen Problems aus den Punkterängen raus und musste seinen Aston Martin in der Box abstellen.