Tom Kristensen auf der Pole-Position - was für Mercedes in Oschersleben angesichts der dortigen Favoritenrolle Audis noch halbwegs zu ertragen war, dürfte bei den Stuttgartern nun in Nürnberg durchaus auf Unmut stoßen. Der als Favorit ins Rennen gegangene Gary Paffett vermochte die Erwartungen zunächst als Sieger des Qualifyings noch zu rechtfertigen - bevor er in der Super Pole ausgerechnet von einem Audi auf Platz zwei verwiesen wurde.

Zwar verpasste Paffett nur um sieben Tausendstelsekunden und somit äußerst knapp den besten Startplatz, der fünfte Platz seines Meisterschaftsrivalen Mattias Ekström ist zudem ein Trost für den Briten. Dennoch liegt die Vermutung nahe, dass sich Mercedes bei der Wahl des Set-ups verspekuliert hat: Den Rückstand, den man sich im Abtrieb erfordernden zweiten Sektor angesichts einer offenbar allzu sehr auf Topspeed getrimmten Abstimmung eingehandelt hatte, konnte in den Sektoren eins und drei nicht mehr aufgeholt werden. Dennoch besteht für die Stuttgarter durchaus Grund zur Zuversicht - hat man doch im Gegensatz zur mit je zwei Autos unterrepräsentierten Konkurrenz sechs Fahrzeuge in den Top Ten:

Für Furore sorgte dabei insbesondere Bruno Spengler. Der Kanadier platzierte seine Vorjahres-C-Klasse nur wenige Tausendstel hinter dem Zweitplatzierten Paffett, womit nicht nur die hervorragende Eignung der C-Klasse des Jahrgangs 2004 für den Norisring wieder einmal unter Beweis gestellt wäre - vor allem die fahrerische Leistung des DTM-Neulings war beachtlich. Eine zufrieden stellende Leistung zeigte Jean Alesi mit Startplatz Platz vier, nachdem er im Qualifying gar Platz zwei erobert hatte, ebenso wie Mika Häkkinen auf Rang sieben, dessen Eingewöhnung auf dem Norisring offenbar recht schnell vonstatten ging.

Vor allem angesichts der eigenen Ansprüche des vierfachen DTM-Meisters verhalten war die Performance Bernd Schneiders: Einmal mehr vermochte der Saarländer das Potenzial seiner C-Klasse und seiner selbst in der Super Pole nicht abzurufen und landete hinter Jamie Green auf Platz zehn. Im Gegensatz zu einigen seiner Markenkollegen dürfte der dreimalige Norisring-Sieger morgen kein Wort um die Vergabe des obersten Platzes auf dem Podium mitreden.