Rene Rast ist ein Rookie in der DTM. Nach guten Leistungen bei Vertretungseinsätzen in der Saison 2016 wurde er von Audi kurzerhand für die neue Saison in den Fahrerkader befördert. Schon am ersten Rennwochenende in Hockenheim sorgte Rast dabei für Furore, als er am Sonntag aus der ersten Startreihe ins Rennen ging. Nach einem verpatzten Start wurde aber nichts aus dem ersten Top-3-Ergebnis.

Am Samstag des zweiten Rennwochenendes auf dem Lausitzring war es dann soweit. Vom dritten Startplatz kam der 30-Jährige diesmal besser weg und konnte das Ziel auf eben jener dritten Position überqueren. "Eigentlich haben mich beide Ergebnisse überrascht", gab Rast zu. Jedoch relativierte er das gleich wieder: "Wenn man jedoch wüsste, wie viel Arbeit dahinter steckt, dann wäre das vielleicht nicht mehr so überraschend."

DTM als Hauptthema im Leben

Was genau der Audi-Pilot damit meinte, erklärte er dann aber auch direkt: "Derjenige, der am meisten arbeitet, kommt halt weiter als andere. Wir haben einfach sehr hart gearbeitet in den letzten Wochen und das ist die Belohnung dafür." Dabei macht insbesondere die Arbeit abseits der Strecke einen großen Teil aus.

"Das DTM-Thema muss man zum Hauptthema seines Lebens machen. Man muss sich Tag und Nacht damit auseinandersetzen", erläuterte Rast. Dazu gehöre die Datenanalyse, die genaue Betrachtung alter Videoaufnahmen und auch so simple Dinge wie das Regelwerk zu lesen. "Das sind so viele Dinge, die man wissen muss, auch während des Boxenstopps. Man muss einfach extrem viel neues lernen", betont der Deutsche.

Keine Überraschung für Gass

Im vergangenen Jahr durfte der 30-Jährige kurzfristig das Steuer eines DTM-Boliden übernehmen, als sich Adrien Tambay in Zandvoort verletzt hatte. Beim Saisonfinale wurde der Deutsche dann von Audi ein weiteres Mal eingesetzt, um für Mattias Ekström einzuspringen, der in der WRX um den Titel kämpfen durfte. Mehr Erfahrung im DTM-Auto brachte Rast vor dem ersten Wintertest nicht zusammen.

Trotzdem war auch Audi-Motorsportchef Dieter Gass nicht allzu überrascht über den frühen Erfolg seines Schützlings: "Ich war nicht wirklich überrascht. Im Endeffekt hätte das ja durchaus schon in Hockenheim der Fall sein können. Er stand schon in der ersten Startreihe, hat da aber leider den Start nicht hundertprozentig hinbekommen. Ich hätte nicht darauf gewettet, aber ich bin auch nicht super überrascht."

Doch woher der außergewöhnlich schnelle Erfolg beim Rookie Rast kommt, dass vermag auch Gass nicht zu sagen. "Wir machen Analysen und vergleichen unsere Fahrer untereinander. Geben auch Ratschläge, wie der Reifen am besten einzusetzen ist, oder wie man sich noch verbessern kann. Aber das ist nicht DTM-spezifisch. Das ist die normale Unterstützung, die ein neuer Fahrer bekommt."

Reifenmanagement kein Problem

Die Verwaltung der neuen weicheren Reifen scheint für Rast kein Problem. "Ich hatte das schon öfter in meiner Karriere. In den GT-Serien aber auch in der LMP2 muss man oft auf die Reifen achten. Bei Langstreckenrennen ist man allgemein eher in der Situation, dass man auf die Reifen achten muss", erklärte Rast.

Da hatte der Audi-Pilot bei seinem Umstieg in die DTM eher andere Probleme. "Der Fahrstil war deutlich anders als das, was ich gewohnt bin. Das musste ich erst einmal lernen und das kommt auch nicht von heute auf morgen", gab Rast zu. "Ich fühlte mich aber immer besser im Auto. Das Team stellt mir auch ein perfektes Auto zur Verfügung, daher geht das schon."