Die Mika-Häkkinen-Show in der DTM geht weiter. Der Mercedes-Benz-Pilot feierte beim dritten Saisonrennen auf der 6,976 km langen Strecke von Spa-Francorchamps seinen ersten DTM-Sieg. Zweiter wurde der amtierende Champion Mattias Ekström im Audi A4 DTM vor seinem Teamkollegen Tom Kristensen aus Dänemark. Knapp 25.000 Zuschauer sahen im 24 Runden langen Rennen über insgesamt 167,424 km begeisternden Motorsport mit packenden Zweikämpfen, atemberaubenden Überholmanövern und einem strahlenden Sieger Häkkinen. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister fuhr in seinem dritten DTM-Rennen bereits zum zweiten Mal auf das Podium.

Der Schwede Ekström gewann das Startduell gegen den Finnen. Zwei perfekte Boxenstopps und eine beeindruckende fahrerische Leistung machten Mikas Sieg möglich. Trotz 20 Kilo Zusatzgewicht für zwei Mercedes-Erfolge aus den beiden voran gegangenen Läufen, baute der 36-Jährige seinen Vorsprung im Rennen gegenüber Ekström und Kristensen kontinuierlich aus.

Freude auch beim Team von Opel. Erstmals in dieser Saison fuhren die Rüsselsheimer in die Punkte. Der Schweizer Marcel Fässler überquerte mit dem Opel Vectra GTS V8 vor Audi-Pilot Martin Tomczyk als Fünfter die Ziellinie.

Im Verfolgerfeld kam es während des 24 Runden langen Rennens immer wieder zu spektakulären Zweikämpfen. Besonders spannend war das Duell zwischen Opel-Pilot Laurent Aiello und dem DTM-Rekordmeister Bernd Schneider in der AMG-Mercedes C-Klasse. Mehrfach durchquerten die zwei ehemaligen DTM-Champions die "Eau Rouge" Tür an Tür. Zwei Runden vor Ende des Rennes kam es in der weltberühmten Kurve zu einer Berührung der zwei Kontrahenten. Bernd Schneider verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und schlug in die Reifenstapel ein. Der frisch gebackene Vater einer Tochter stieg unverletzt aus seinem Fahrzeug. Aiello wurde Siebter.

Gary Paffett fuhr nach seinem Sieg auf dem EuroSpeedway Lausitz in den Ardennen auf Platz acht. Nach einem unfairen Fahrmanöver gegen Pierre Kaffer (Audi) erhielt der 24 Jahre alte Brite eine Durchfahrtsstrafe. Hinter ihm beendeten Alexandros Margaritis (Mercedes-Benz) und Christian Abt (Audi) auf den Plätzen neun und zehn den dritten Saisonlauf der DTM. Abt erhielt aufgrund des Überfahrens der weißen Linie am Boxenausgang nach seinem ersten Boxenstopp ebenfalls eine Durchfahrtsstrafe.

In der Gesamtwertung führt weiterhin Gary Paffett mit 19 Punkten. Da der Brite in Belgien lediglich einen Punkt holte, ist der Kampf um den Titel noch spannender geworden. Mit nur zwei Zählern Abstand liegen Mika Häkkinen, Jean Alesi und Mattias Ekström punktgleich auf Platz zwei. Das nächste DTM-Rennen findet vom 3. bis 5. Juni im tschechischen Brünn statt.

Mika Häkkinen (Sieger, Sport Edition AMG-Mercedes):
Das war eine hervorragende Woche für mich, aber ein hartes Wochenende. Schon das Qualifying war eine große Herausforderung. Der Sieg gebührt einzig und allein meinem Team. Das Auto arbeitete "picobello". Nur die Starts muss ich noch üben.

Mattias Ekström (2. Platz, Audi Sport Team Abt Sportsline):
Ich schlage eigentlich immer gerne die Jungs vor mir. Aber Mika bekam ich dieses Wochenende nicht in den Griff. Wir hatten Pech mit den Boxenstopps und ein paar anderen Kleinigkeiten. In der DTM muss jedoch alles zusammen passen, damit man Siege einfahren kann. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.

Tom Kristensen (3. Platz, Audi Sport Team Abt):
Ich kämpfte das ganze Rennen hart mit Marcel Fässler, um meinen Platz verteidigen zu können. Das Team hat einen super Job gemacht und mir ein perfektes Auto hingestellt. In unserer "Skandinavischen Meisterschaft" möchte ich schon bald ganz nach vorne.

Marcel Fässler (5. Platz, GMAC Team OPC):
Wirklich glücklich bin ich mit dem Ergebnis natürlich nicht. Wir haben jedoch das erste Mal Punkte gesammelt. Sportlich war es aber ein toller Kampf. Vor mir mit Tom Kristensen und hinter mir mit Martin Tomczyk.

Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug:
Mika hat eine sehr beeindruckende Leistung gezeigt und keine Fehler gemacht. Die Fans haben heute tollen Motorsport gesehen. Das ganze Team hat super gearbeitet. Zum Glück ist Bernd bei seinem Unfall nichts Schlimmes passiert. Der Unfall kam wohl aufgrund eines Missverständnisses zwischen Bernd und Laurent Aiello zustande. Denn normalerweise gehen die beiden fair miteinander um.

Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich:
Wir haben heute eine sehr gute Mannschaftsleistung gesehen und unsere Position in der Gesamtwertung verbessert. Mattias hatte einen ausgezeichneten Start und konnte sich mit dem ersten Reifensatz vor Mika halten. Der erste Boxenstopp war nicht perfekt, dadurch fiel Mattias hinter Mika zurück. Weil der linke Hinterreifen Blasen zeigte, hat Mattias entschieden, etwas zurückzustecken und kein unnötiges Risiko einzugehen. Auch Tom und Martin sind tolle Rennen gefahren.

Opel-Motorsportchef Volker Strycek:
Nach dem Ergebnis vom Zeittraining und den Rundenzeiten im Warm Up, hatten wir berechtigte Hoffnungen auf einen Podiumsplatz. Dazu hat es leider nicht ganz gereicht. Zwei Autos in den Punkten stimmen uns dennoch relativ zufrieden. Wir haben heute tollen Rennsport gesehen.