Wechselhaftes Wetter behinderte die beiden 90-minütigen Testsitzungen beim ersten Gastspiel der DTM auf der Rennstrecke in Spa-Francorchamps (Belgien) und sorgte dafür, dass die erzielten Rundenzeiten nur wenig Aussagekraft haben. Frank Stippler konnte als einziger Audi Pilot im zweiten Test am Nachmittag eine Runde mit frischen Reifen drehen, ehe es zu regnen begann. Der DTM-Neuling war als Sechster nicht nur schnellster Audi Pilot, sondern auch bester Fahrer eines Jahreswagens.

Mit den Positionen drei, vier und fünf im ersten Test am Vormittag zeigten Tom Kristensen, Mattias Ekström und Martin Tomczyk, dass der anspruchsvolle Kurs in den Ardennen auch dem neuen Audi A4 DTM gut liegt. Am Nachmittag fing es an zu regnen, ehe die Audi Piloten mit frischen Reifen auf Zeitenjagd gehen konnten.

Feurig begann Freitag, der 13. Mai für Christian Abt: Das Heck seines Audi A4 DTM ging in Flammen auf, als Reifenteile an der Karosserie schliffen. Das Feuer und das von den Streckenposten eingesetzte Löschpulver machte es nötig, den A4 DTM zu zerlegen, intensiv zu reinigen und wieder neu aufzubauen. Abt war am Freitagnachmittag nur Zuschauer, wird am Samstag aber wieder in das Geschehen in Spa eingreifen.

Der erste Auftritt der DTM in Spa-Francorchamps gilt als eines der Highlights der Motorsport-Saison 2005. Eintrittskarten gibt es bereits ab 20 Euro. Die ARD überträgt das Qualifying (Samstag, 14. Mai ab 14:00 Uhr) und das Rennen (Sonntag, 15. Mai ab 13:45 Uhr) live aus Belgien.

Frank Stippler (Audi Sport Team Joest #19):
Heute Morgen musste ich mich noch einschießen. Weil die schnellsten Zeiten gleich zu Beginn gefahren wurden, sah es vom Ergebnis her noch nicht so gut aus. Meine schnelle Runde im zweiten Test war ganz gut, aber noch nicht perfekt. Anschließend war es etwas schwierig, weil es für die Regenreifen zu trocken und für die Slicks zu nass war.

Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt #5):
Spa ist eine echte Herausforderung. Heute das erste Mal mit dem neuen Audi A4 DTM auf dieser Strecke zu fahren, war sehr interessant. Am Morgen haben wir mit allen vier neuen Autos verschiedene Setups ausprobiert, um daraus für den Nachmittag zu lernen. Leider kam dann der Regen. Immerhin hatten wir so ein paar Runden auf nasser Strecke. Das war auch wichtig, denn das Wetter könnte den Rest des Wochenendes so bleiben. Unsere Ingenieure haben nun für beide Fälle Daten.

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline #1):
Die Wetterverhältnisse sind hier sehr schwierig. Wir haben heute nicht ganz so viele Runden gedreht wie geplant. Aber ich denke, wir waren mit unserer Arbeit recht erfolgreich. Ich bin gespannt, wo wir stehen werden, denn die heutigen Rundenzeiten sagen nicht wirklich etwas aus.

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt Sportsline #2):
Der erste Test war recht gut. Die Zeiten waren in Ordnung, wir sind auf dem richtigen Weg. Am Nachmittag war die Setup-Arbeit sehr eingeschränkt, weil das Wetter so wechselhaft war. Morgen haben wir nur noch eine Stunde, die wir auch brauchen. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir im Qualifying ein sehr gutes Auto haben werden.

Pierre Kaffer (Audi Sport Team Joest Racing #15):
Wir sind heute den ganzen Tag nicht richtig zum Fahren gekommen. Generell habe ich ein gutes Gefühl, im zweiten Test am Nachmittag hatten wir aber etwas Pech. Wie viele andere war ich zum falschen Zeitpunkt mit neuen Reifen auf der Strecke. Morgen möchte ich weiter nach vorne.

Allan McNish (Audi Sport Team Abt #6):
Ich hatte Probleme mit der Servolenkung, deshalb kam ich in beiden Sessions nicht so viel zum Fahren. Wegen des Wetters hielt sich der Verlust im zweiten Test in Grenzen. Das Auto fühlt sich ganz gut an. Trotzdem ist es ein Nachteil, so wenige Runden gefahren zu sein.

Christian Abt (Audi Sport Team Joest Racing #14):
Heute war eben Freitag, der 13. Der rechte Hinterreifen schliff an der Karosserie, dadurch hat sich das Heck entzündet. Jetzt fehlt mir der gesamte Freitag. Das ist in der DTM normalerweise nicht aufzuholen. Ich werde es trotzdem versuchen.

Rinaldo Capello (Audi Sport Team Joest #18):
Heute Morgen spritzte Motoröl auf die Hinterräder. Am Nachmittag haben wir einen neuen Frontsplitter montiert, mit dem das Auto in der Eau Rouge sehr unruhig wurde. Wir haben versucht, das Problem zu beheben. Wir wissen nicht, ob es uns gelungen ist, weil es zu regnen begann. Wir werden morgen sehen, wo wir stehen.

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest):
Frank hat gezeigt, dass wir auch hier mit den Vorjahresautos mithalten können. Pierre und ‚Dindo´ Capello hatten am Nachmittag etwas Pech: Als sie mit neuen Reifen auf der Strecke waren, begann es zu regnen. Christian ist aufgrund des Feuers so gut wie gar nicht zum Fahren gekommen. Sein Auto wurde stark beschädigt, aber wir bekommen das bis morgen wieder hin.

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):
Das Ergebnis ist natürlich nicht ganz optimal. Aber wir konnten die Wetterverhältnisse nicht voraus sehen. Wir sind nur ganz zu Beginn des ersten Tests neue Reifen gefahren, unter diesen Umständen sind wir recht zufrieden.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
Wir haben versucht, uns auf die Strecke einzustellen, was sicherlich durch die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse nicht ganz einfach war. Aber wir müssen damit rechnen, dass das Wetter das ganze Wochenende so wechselhaftes sein wird. Deshalb haben wir versucht, auch bei den unterschiedlichen Bedingungen ein Gespür für das neue Auto zu bekommen. Ich denke, das ist ganz gut gelungen.