Zum vierten Mal seit 2013 gastiert die DTM auf dem Moscow Raceway in Wolokolamsk, etwa 80 Kilometer von Moskau entfernt. In den vergangenen Jahren lag nur Shanghai weiter von Deutschland entfernt. Doch während China trotz lukrativer wirtschaftlicher Interessen nur 2010 Austragungsort der DTM war, hat sich Russland im Kalender etabliert.

Doch die anfänglichen Gründe für den Standort Moskau sind inzwischen etwas abgeflaut, wie Audis DTM-Leiter Dieter Gass erklärte. "Im Endeffekt sind wir 2013 zum ersten Mal nach Moskau gegangen, weil Moskau - oder allgemein Russland - sich als ein sehr wichtiger Markt für Audi entwickelt hat, gerade zu dieser Zeit. Heute muss man sagen, dass die aktuelle Situation das Bild etwas verändert hat. Es hat nicht mehr dieselbe Priorität, ich glaube, das kann man so in aller Deutlichkeit sagen", stellt Gass klar.

Die Atmosphäre dagegen schätzt Gass. Das Publikum zeigte sich von der DTM angetan. "Ich muss sagen, dass wir seit unserem ersten Auftritt in Moskau, wo wir wirklich überraschend gut, freundlich, interessiert empfangen worden sind, immer wieder gerne dorthin zurückfahren", erklärt er. Zudem sei der Kurs auch sportlich attraktiv. "Es ist eine schöne Strecke dort, es interessiert die Leute, die dorthin kommen und ich denke, wir sehen auch interessante Rennen. Daher denke ich, ist es aus DTM-Sicht sicher einer der interessanten Orte", kann er dem Rennen in Russland auch etwas Gutes abgewinnen.

Die Rennen boten stets gute Unterhaltung, Foto: DTM
Die Rennen boten stets gute Unterhaltung, Foto: DTM

Putin beeinträchtigt das Debüt

Das Debüt vor drei Jahren verlief dabei alles andere als glücklich. Das Qualifying musste vor dem letzten Abschnitt abgebrochen werden, weil Präsident Wladimir Putin den Luftraum sperren ließ und der Rettungshubschrauber im Fall der Fälle nicht hätte starten können. "Der Quali-Abbruch war natürlich nicht der allerbeste Einstieg, das ist ganz klar. Aber ich denke, das haben wir ganz gut verschmerzen können", blickt Gass zurück.

Heute würde darüber niemand mehr reden. "Ich denke auch letztendlich, dass die Rennen uns dafür entlohnt haben, dass wir dahin kommen. Was für mich ein wichtiger Schritt war auch für die Attraktivität der Rennen, war, dass wir von der kurzen auf die lange Streckenvariante gewechselt sind", erinnert er sich an den Schritt, der für 2014 vollzogen wurde.

Fahrer loben Strecke

Die Fahrer äußerten sich ebenfalls positiv über den Kurs. Abseits aller wirtschaftlichen Überlegungen zählt für sie allein die Attraktivität der Veranstaltung. "Ich denke, der DTM tut es grundsätzlich gut, auch ein paar Auslandsrennen zu haben", so der Gesamtführende Marco Wittmann. "Die Rennen haben immer reibungslos stattgefunden, es macht sehr viel Spaß und die Rennstrecke an sich ist eine schöne, moderne Rennstrecke, die einen schönen Fluss hat", so der BMW-Pilot.

Ähnlich sieht es auch Jamie Green. "Allgemein ist es ein sehr sanfter Kurs. Er fährt sich sehr gut. Das Kurvenlayout beinhaltet ein bisschen von allem: technisch anspruchsvolle Kurven wie auf den modernen Strecken, aber genau so einige schnelle Kurven. Es ist keine langweilige Strecke. Highspeed-Abschnitte wechseln sich mit langsamen, technischen Passagen ab", so der Brite.