Nach einem gelungenen Saisonstart vor zwei Wochen auf dem Hockenheimring, setzten die 20 DTM-Piloten beim zweiten Saisonrennen in der Lausitz nahtlos an die packenden Ereignisse des Auftakts an.

Während hierbei gestern noch Audi die vier Ringe vorne hatte, entpuppte sich im heutigen Qualifying und der anschließenden Super-Pole der Stuttgarter Konkurrent, der aufgrund seines Hockenheim-Erfolges wohl gemerkt mit 10 Kilogramm Zusatzgewichten an seinen Neuwagen antreten muss, als klarer Sieger des Samstags.

"Unsere Jungs waren große Klasse, vor allem Mika Häkkinen, der eine sensationelle Leistung gezeigt hat", jubilierte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der gleich die ersten drei Plätze der Startaufstellung für "seine Jungs" verbuchen darf.

Die Reihenfolge ist dabei jung vor erfahren: In der ersten Startreihe stehen Gary Paffett und Jamie Green in ihren neuen C-Klasse Modellen und direkt dahinter folgt der finnische Doppelweltmeister Mika Häkkinen, der somit bei seinem erst zweiten DTM-Qualifying und seiner ersten Teilnahme an der Super-Pole den Vorjahresmeister Mattias Ekström hinter sich lassen konnte.

"Ich werde immer vertrauter mit dem Auto", sagte der rundum glückliche Finne, "ich habe nur ein Problem: Und das sind die jungen Wilden in meinem Team." Einer von diesen, nämlich Pole-Setter Gary Paffett, gab das Kompliment in der Pressekonferenz postwendend zurück: "Mika ist eine tolle Motivation: Gegen ihn zu gewinnen heißt, den Besten zu schlagen."

Den neuen Streckenverlauf des EuroSpeedway empfindet der Pole-Mann ebenfalls als gut: "Ich finde den Kurs super", so Gary, der nun auch morgen bei der PK in der Mitte sitzen möchte. "Ich habe in der Formel 3 hier gewonnen und letztes Jahr auch in der DTM. Außerdem ist das Auto super."

Komplettiert wird der starke Mercedes-Auftritt durch die dritte Startreihe für Routinier Bernd Schneider und den Kanadier Bruno Spengler in seinem Vorjahresauto. Ebenfalls mit einer C-Klasse anno 2004 unterwegs ist der Zehnte Stefan Mücke.

Bei Audi herrschte unterdessen Enttäuschung vor: "Das Qualifying-Ergebnis ist für uns selbstverständlich enttäuschend, denn wir stehen nicht dort, wo wir sein wollen", hadert Dr. Wolfgang Ullrich mit dem Abschneiden seiner Piloten. "Das war nicht meine beste, aber auch nicht meine schlechteste Runde", versuchte Mattias Ekström, der nach dem Qualifying noch auf Platz 1 gestanden hatte, den Zeitverlust zu begründen. "Ich habe keinen großen Fehler gemacht, war aber ein bisschen zu langsam, um weiter vorne zu stehen." Morgen möchte er dennoch "weiter kämpfen" und seine Podestplatzserie fortsetzen.

"Wir müssen mit der Situation zurecht kommen", stimmt sein Teamchef Hans Jürgen Abt in den Audi-Kanon mit ein. "Wir werden daran arbeiten, beim morgigen Rennen besser auszusehen. Die Ausgangsposition ist nicht optimal. Aber jeder weiß, dass wir immer kämpfen."

Noch viel härter müssen die Rüsselsheimer von OPC kämpfen. Denn während Marcel Fässler mit seinem Platz in der vierten Reihe eine "ordentliche Ausgangsposition" für das Rennen erkämpft hat, zeigte sich Volker Strycek darüber "enttäuscht", dass weder Manuel Reuter, dem zeitweilig nur wenige Tausendstel gefehlt haben, noch Heinz-Harald Frentzen oder Laurent Aiello der Einzug ins Einzelzeitfahren gelungen ist. "Unsere Leistung stimmt nicht", gibt er offen zu.