Es ist vollbracht: Miguel Molina hat auf dem Nürburgring sein erstes Rennen in der DTM gewonnen. Ein Befreiungsschlag für den Audi-Piloten, denn er musste 6 Jahre und 66 Rennen auf diesen Erfolg warten. "Ich bin richtig glücklich", freute sich der Spanier nach seinem Triumph. "Ich habe lange darauf gewartet und es jetzt endlich geschafft. Heute ist mein Tag. Ich freue mich so für Audi, das ist ein super Sieg."

Molina war von der Pole Position aus ins Rennen gegangen und hatte von der ersten bis zur letzten Runde keinen Zweifel daran gelassen, dass er auf dem Nürburgring gewinnen würde. Mit 7,5 Sekunden vor Paul di Resta überquerte er schließlich die Linie. "Wir haben seit heute Morgen dominiert. Es lief vom Warm Up bis zum Rennen", strahlte er.

Audi-Marathon nach Molina-Crash am Samstag

An einen Sieg hatte der Spanier noch 24 Stunden zuvor nicht gedacht. Im ersten Rennen in der Eifel war der Audi-Mann mit zwei seiner Teamkollegen aneinandergeraten und war ausgeschieden. Sein Wagen war bei dem Crash stark beschädigt worden. "Es war gestern ganz schwierig, weil die Mechaniker nach dem Unfall so viel Arbeit hatten", erinnerte sich der Spanier.

Am Sonntag fügte sich alles zusammen und der Audi lief perfekt rund. "Es war einfach super. Das Auto war immer schnell und wirklich sehr gut zu fahren", erklärte Molina. Lediglich nach seinem Boxenstopp in Runde 14 wurde es nochmals kurz eng mit Verfolger Di Resta, der zwei Runden früher seine Reifen gewechselt hatte. "Paul war schon sehr nah dran nach dem Boxenstopp, aber ich hatte im zweiten Stint eine gute Pace. Das war einfach super heute."

Miguel Molina siegt auf dem Nürburgring, Foto: Gruppe-C GmbH
Miguel Molina siegt auf dem Nürburgring, Foto: Gruppe-C GmbH

Audi-Frust trotz Molina-Sieg

Molina kommt nach seinem Sieg allerdings in eine eher negativ gestimmte Box zurück. Durch Pascal Wehrleins Sieg und den gleichzeitig punktelosen Rennen von Matthias Ekström und Edoardo Mortara hat Audi in der Meisterschaft viel Boden verloren. Vor den beiden finalen Rennen in Hockenheim ist Wehrlein 37 Punkte vor Mortara und hat beste Chancen, sich die Meiterschaft zu sichern. Auch in der Hersteller-Wertung sieht es für Audi düster aus. Mit 472 Punkten liegt das Team auf dem letzten Platz. "Das ist natürlich furchtbar", erklärte Sieger Molina zur Audi-Gesamtsituation. "Sie sind das ganze Jahr gut gefahren und haben heute keine Punkte geholt. Aber so ist das in der DTM - das geht schnell. Manchmal bist du gut und manchmal nicht."